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Kununu: Arbeitgeber:innen gehören nicht auf die Plattform – Interview

Melanie Rakhman
 • 
Aktualisiert am 
7.2.2024
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Lea Pietsch
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4.9 Millionen Bewertungen und 999,152 Arbeitgeber:innen gibt es aktuell auf Kununu (Stand Oktober 2021).

Einfluss hat die Bewertungsplattform vor allem auf Jobsuchende und Bewerber:innen, die sich über ein Unternehmen informieren. Das zeigt sich auch in der aktuellen Personalarbeit.

Denn am Ende unseres Interviews mit Ines Schlesinger, HR-Managerin bei DTB, zur Einstellung und Personalsuche mit Workwise fragten wir sie, welches Thema sie derzeit beschäftigt und sie was sie dazu gerne von einer anderen Person aus der Workwise-Community wissen möchte.

Sie erkundigt sich nach den Tipps und Erfahrungen anderer zu Kununu.

So kommt im Interview zu einer Success Story mit Eric Metz, Geschäftsführer der Kommunikationsberatung und Werbeagentur gemeinsam werben GmbH & Co. KG, ein spannender Einblick in seine Einschätzung zu Kununu zustande. Sein überraschend klares Statement und seine Tipps für kleine und mittelständische Unternehmen wollen wir dir nicht vorenthalten:

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Ein Interview von Melanie Rakhman    <hr class="blog_horizontal-ruler"/>

Eric, du beschäftigst dich für deine Kund:innen als auch als Geschäftsführer mit dem Thema Employer Branding und der Zufriedenheit deiner Mitarbeitenden. Wie stehst du zur Arbeitgeberbewertungsplattform kununu?

Eric: Kununu ist eine Meinungsplattform von Arbeitnehmenden. Arbeitgeber:innen haben dort nichts zu suchen. Punkt.

Ich kann das natürlich noch mit einem Beispiel ein bisschen ausführen:

Eine der punktemäßig schlechtesten Kununu-Bewertungen unserer Agentur ist nämlich die, die ich persönlich am liebsten mag. Sie hat den Titel „Klein und selbstverliebt“.
Kununu schlechteste Bewertung

Und dazu würde ich sagen, ja das stimmt – dem gibt es nichts hinzuzufügen. Selbstverliebtheit ist meiner Meinung nach ein anderer Ausdruck für eine starke Meinung und ja, wir sind ein kleines Unternehmen. Deshalb passen wir auch nicht zu jedem Mitarbeiter und jeder Mitarbeiterin.

Natürlich findet nicht jede Person, für die wir uns im Bewerbungsprozess einmal entschieden haben und die sich für uns entschieden hat, ihr Lebensglück bei uns. Und das ist ganz normal.

Es ist wie bei allen Bewertungsplattformen: Kununu hat noch keine Bewerber:innen so sehr verunsichert, dass sie sich gar nicht bewerben.

gemeinsam werben GmbH berät als Werbeagentur und Kommunikationsberatung Kund:innen auch im Employer-Branding-Bereich. Bekommst du Fragen zu Kununu und was empfiehlst du deinen Kund:innen?

Eric: Unsere Kund:innen sind sich des Einflusses von Kununu bewusst. Ich empfehle dabei immer: Lasst die Leute ihre Meinung frei sagen und habt keine Angst davor.

Natürlich gibt es auch Menschen, die gezielt den Ruf eines Unternehmens schädigen wollen. In einem kleinen Unternehmen kennst du in der Regel alle Mitarbeitenden und kannst in die direkte Kommunikation gehen.

In einem großen Konzern sieht das schon anders aus. Gibt es hier auf Kununu Bewertungen von Personen, die sich nicht fair verhalten, Unwahrheiten und Aussagen verbreiten, für die du als Arbeitgeber nichts kannst, kannst du über einen Anwalt nachdenken.

Unsere Erfahrung ist allerdings, dass die persönliche Aussprache viel bewirkt.

Wenn du den direkten Zugang hast, sprich Themen wie eine hohe Fluktuation oder Unzufriedenheit an und redet miteinander. Im Gespräch lassen sich solche Probleme häufig lösen.

Kununu-Bewertungen werden allerdings häufig anonym abgegeben. Wie soll damit umgegangen werden?

Eric: Ich finde es gar nicht schlecht, dass Arbeitnehmende sich im Zweifelsfall neutral und ohne direkte Erkennbarkeit äußern können. Als Arbeitgeber:in ist Kununu einer von vielen Orientierungspunkten, aber vor allem bei einem kleinen Unternehmen nicht wirklich wichtig.

Meiner Meinung nach sollten wir respektieren, dass die Plattform Kununu von der Grundidee nicht für Arbeitgeber:innen gedacht ist, sondern für die Kommunikation zwischen Arbeitssuchenden und Arbeitnehmenden.

Jede:r hat ein Anrecht auf eine eigene Meinung. Solange keine Rufschädigung vorliegt, gibt es keinen Handlungsbedarf.

Ich verstehe natürlich den Wunsch, sich wasserdicht, vollständig und ohne Lücken zu präsentieren. Wichtiger finde ich aber, dass ich mich damit auseinandersetze, wenn sich negative Bewertungen bei Kununu häufen und ich mit meinem Score unzufrieden bin.

Wo fange ich an, wenn ich mit meinem Score unzufrieden bin?

Eric: Klar ist, dass es nicht nicht viel bringen wird, ehemaligen und verprellten Arbeitnehmenden hinterherzugehen. Du musst die Leute motivieren, die bei dir arbeiten. Ändere etwas an ihrer Kritik, indem du sie zufriedener machst.

Mein Tipp an der Stelle ist: Wenn du eine gute Kununu-Bewertung möchtest, sei ein guter Arbeitgeber oder eine gute Arbeitgeberin. Nimm Feedback ernst.

Nehmen wir an, es gäbe in einem Unternehmen eine ganze Abteilung, deren Ziel es ist, Kununu-Bewertungen zu ändern und zu kommentieren. Dann würde ich sagen, versteht euch als Thinktank der HR-Abteilung. Gebt der HR-Abteilung Impulse. Schaut im Arbeitsalltag und gleicht ab, was die Kununu-Bewertungen reflektieren – prüft die Fakten.

Kununu kann für dich als eine Art Vorschlagsbriefkasten fungieren – das wäre vielleicht eine Funktion, die ich mir von der Plattform noch wünschen würde: die Möglichkeit, Lösungsvorschläge einreichen zu können.

Eine gute Idee – Kununu als Vorschlagsbriefkasten für konkretes Feedback und konkrete Lösungsvorschläge. Was möchtest du uns abschließend noch mitgeben?

Eric: Es gibt so viele Gründe, warum Mitarbeitende gehen. Das können neue Lebensziele, ein Umzug, die Pflege von Angehörigen oder eben Unzufriedenheit sein.

Deshalb: Kununu-Verantwortliche, HRler:innen und Recruiter:innen – seht euch nicht als Putzerfische, die den Unternehmensfisch hübsch halten. Wenn Employer Branding wirklich eine strategische Bedeutung für euer Unternehmen hat, nutzt Kununu als Seismograph der Arbeitnehmendenmeinung, der euch Wege zu Verbesserung aufzeigt. Aber respektiert die Meinungen dort!

Wir bedanken uns bei Eric für seine Tipps und seine Einschätzung von Kununu für Arbeitgeber:innen.

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Melanie Rakhman

Brand und Content Marketing Managerin

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