Meistere die Herausforderung Selbstständigkeit – 5 Tipps von Qoncierge
19. August 2014 – die erste Staffel von „Die Höhle der Löwen“ erscheint im deutschen Fernsehen. Die fünf Löwen sind Lencke Steiner, Judith Williams, Vural Öger, Jochen Schweizer und Frank Thelen.
Sieben Jahre später zählt diese Show zu den erfolgreichsten und beliebtesten im deutschen Fernsehen. Die Startup-Szene hat die breite Masse erreicht.
Doch wie steht es um die Startup-Szene in Deutschland wirklich? Hat der Erfolg der Serie direkten Einfluss auf Unternehmensgründungen? Lasst uns hierzu gemeinsam einen Blick auf die Zahlen der Gründungen in Deutschland werfen. Im Jahr 2010 wurden laut Statista 941.000 Unternehmen in Deutschland gegründet. Im Jahr 2020 waren es nur noch 537.000. Das sind etwa 43% weniger Gründungen als vor zehn Jahren! War Corona der Grund für diesen massiven Einbruch? Mitnichten, auch im Jahr 2019 gab es nur 605.000 Gründungen. In den Jahren zuvor sieht es nicht besser aus.
Woran liegt es dann? Was sind die Herausforderungen? Sind die Vorurteile gegenüber dem Unternehmertum zu groß?
- Selbst und ständig
- Viel mehr Arbeit für weniger Geld
- Das Risiko ist enorm
- Die Bürokratie ist der Wahnsinn
- Freizeit? Fehlanzeige!
Was dran ist, schaut sich Christian Gob, CEO von Qoncierge, heute gemeinsam mit dir an und betrachtet die fünf größten Herausforderungen für Unternehmerinnen und Unternehmer. Du erhältst außerdem praktische Tipps und neue Denkanstöße. Es wird Zeit, Unternehmertum in Deutschland neu zu definieren. Bist du bereit? Los gehts.
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Ein Gastbeitrag von Christian Gob<hr class="blog_horizontal-ruler"/>
Fähigkeiten in der Selbstständigkeit – Zehnkämpfer gehören nicht zur Weltspitze
Kennst du Zehnkämpfer? Hast du diesen schonmal bei den olympischen Spielen zugesehen? Eines ist dir mit Sicherheit aufgefallen. Zehnkämpfer werden niemals Weltspitze sein! Zumindest nicht in den einzelnen Disziplinen. Auch die noch durchschnittlichen Profispringer springen weiter, die Profiläufer laufen schneller und die Profischwimmer schwimmen schneller.
Was hat das mit der Selbstständigkeit zu tun?
Eine ganze Menge. Denn dies ist auch einer der fundamentalen Punkte, der entscheidet, ob du als Unternehmer:in erfolgreich wirst oder nicht.
Als Unternehmer bist du kein Zehnkämpfer. Vielmehr bist du Hundertkämpfer. Du beschäftigst dich mit hunderten von unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen: Buchhaltung, IT, Datenschutz, CI, Webseite, Personalplanung und Mitarbeiterführung sind bloß einige davon.
Ob Gründer:in oder gestandene:r Unternehmer:in, diese Tätigkeitsbereiche begleiten dich vom ersten Tag.
Doch wenn es ein Zehnkämpfer noch nicht einmal schafft, Weltklasse in den einzelnen Disziplinen zu sein, wie sollst du es als Unternehmer:in? Vor allem, wenn du alles selbst erledigen willst?
Aus diesem Grund haben die wirklich erfolgreichen Unternehmer:innen erkannt, dass sie Dinge, die nicht zu ihrer Kernaufgabe zählen, an erfahrene Partner abgeben können.
Dadurch gewinnen sie Freiräume, können sich mit den Tätigkeiten beschäftigen, die sie können und lieben und halten sich nicht mit Umsatzverhinderern auf.
Du glaubst mir noch nicht? John D. Rockefeller, einer der erfolgreichsten Unternehmer fasste dies Mal wie folgt zusammen: „Ich arbeite nach dem Prinzip, dass man niemals etwas selbst tun soll, was jemand anderes für einen (besser) erledigen kann.“ Willst du Weltklasse erlangen?
<span class="blog_marked">Mein Tipp ist: Fokussiere dich auf die Dinge, weswegen du gestartet bist.</span>
Voraussetzungen der Selbstständigkeit – Disziplin entsteht dort, wo keiner hinschaut
Eine weitere Herausforderung für Unternehmer:innen ist es, Ergebnisse zu erzielen. Und ohne, dass die Führungskraft diese kontrolliert, eine Deadline setzt und Feedback gegeben wird. Zudem wird auch keiner kontrollieren, ob und wie viel du wirklich arbeitest.
Ich habe mich vor ein paar Jahren gefragt, warum ich zu nichts komme. Ich habe den ganzen Tag gearbeitet, war abends kaputt und habe trotzdem keine nennenswerten Ergebnisse erzielt.
Aus diesem Grund habe ich über mehrere Tage detailliert aufgeschrieben, was ich tue. Alle 15 Minuten klingelte mein Wecker. Genau in diesem Moment schrieb ich auf, was ich in diesem Moment tat. Das Ergebnis war erschreckend!
Ich hielt mich den ganzen Tag mit Dingen auf, die mich kein Stück voranbrachten. Alle fünf Minuten E-Mails oder Handynachrichten checken, Online-Zeitungen lesen… kein Wunder, dass ich nicht erfolgreich war.
Heute bin ich überzeugt, dass ich und auch mein gesamtes Team produktiver sind als der Großteil der Unternehmen.
Warum? Weil wir uns nicht ablenken lassen. Ablenkung ist der größte Feind deiner Produktivität.
Erfolg = Leistung – Ablenkung
Willst du deine Produktivität steigern?
Mach dir bewusst, was du den ganzen Tag tust. Bist du fokussiert oder lässt du dich zu schnell ablenken? Hierfür gibt es unterschiedliche Tools wie zum Beispiel Toggl Track, Clockodo, Excel und viele mehr. Ein einfacher Zettel tut es natürlich auch.
Wie viel Zeit du als Unternehmer:in mit Nebentätigkeiten verbringst, kannst du in diesem Test von Qoncierge herausfinden.
Unterstützung für deine Selbstständigkeit – Dein Netzwerk ist dein Erfolg
Zu Beginn der Selbstständigkeit stehst du als Unternehmer:in vor vielen Herausforderungen und Fragestellungen. Viele davon können entscheidend sein, ob dein Unternehmen erfolgreich wird oder nicht. Aus diesem Grund ist es wichtig, diese Entscheidungen nicht blind zu treffen.
Wie das funktioniert? Du fragst genau die Menschen, die dort sind, wo du hinmöchtest.
Eine Studie der Barclay University kommt zu einem unglaublichen Ergebnis. Du bist der Durchschnitt der Menschen, mit denen du die meiste Zeit verbringst. Willst du erfolgreiche:r Unternehmer:in werden, sprich mit erfolgreichen Unternehmer:innen.
Daneben ist es wichtig, dass du Partner an deiner Seite hast, die dich unterstützen. Ein gutes Netzwerk kann fundamental für deinen Erfolg sein. Unternehmer:innen wissen das spätestens mit Beginn ihrer Selbstständigkeit, wenn sie mit hunderten von Fragen konfrontiert werden.
Aus dem Grund haben erfolgreiche Unternehmer:innen über Jahrzehnte ihr Netzwerk aufgebaut, welchem sie vertrauen und welches sie wie ihren Augapfel behüten. Denn sie haben während ihrer Selbstständigkeit aus Unerfahrenheit teure Erfahrungen gemacht, wenn sie die falschen Dinge gemacht oder den falschen Leuten vertraut haben.
Wie und wo du diese Menschen kennenlernst?
Eine Möglichkeit ist es die Dienstleistung dieses Menschen, zum Beispiel über ein Coaching einzukaufen.
Eine andere Möglichkeit ist es, dort hinzugehen wo sich diese Menschen aufhalten. Seminare oder auch Unternehmerveranstaltungen sind eine großartige Gelegenheit, um zu Netzwerken. Jedoch will ich dir die Illusion nehmen, dass du auf einer IHK-Veranstaltung für 50€ richtig gute Leute kennenlernst. Dort lernst du Leute kennen die bereit sind 50€ zu investieren. Treffen der Wirtschaftsjunioren, Unternehmer:innentreffen oder auch anspruchsvolle Seminare sind Gelegenheiten, spannende Menschen kennenzulernen.
Als Selbstständige:r Chancen erkennen
Nokia, Quelle, Kodak… Was haben all diese Unternehmen gemeinsam?
Sie waren Marktführer und haben ihre Chance verpasst. Die Chance der Digitalisierung war da. Doch sie wurde entweder nicht erkannt oder erkannt, jedoch unterschätzt. Das Ergebnis kennst du: All diese Unternehmen wurden als Marktführer abgelöst und hinken diesem hinterher.
Und genau das ist der Grund, warum viele Unternehmer:innen zurückfallen. Sie erkennen und nutzen ihre Chancen nicht.
Heißt das, du sollst ab sofort jede Chance nutzen und zu allem „ja“ sagen? Nein, intelligentes Chancenmanagement ist hier das Zauberwort. Ergreifst du jede Möglichkeit, kommst du erst recht zu nichts.
Lerne die wichtigen und richtigen Chancen für dich und dein Unternehmen zu erkennen. Hast du eine Entscheidung getroffen, dann solltest du den vollen Fokus auf diese Entscheidung legen und dranbleiben. Kontinuität schlägt Intensivität.
Die meisten Unternehmer:innen scheitern nicht, weil sie zu vielen Dingen „nein“ sagen, sondern weil sie zu allem „ja“ sagen.
Reflektiere für dich und dein Unternehmen, wie du mit deinen Chancen umgehst. Frage dich, welche Entscheidungen du bisher, weshalb getroffen hast und wie du künftig entscheiden möchtest.
Ziele und Visionen – Unternehmertum ist kein Selbstzweck
Vom Gründen, um des gründen Willens rate ich stark ab. Denn Unternehmertum ist kein Selbstzweck. Ich bin mir sicher, dass ist der innere Antrieb ist einer der zentralen Faktoren, warum Unternehmer:innen erfolgreich sind.
Jede:r – auch die erfolgreichen Unternehmer:innen – wissen, dass Unternehmertum kein Ponyhof ist.
Unternehmertum bedeutet Verantwortung zu übernehmen, für die Kunden:innen, die Mitarbeitenden, die getroffenen Entscheidungen und vor allem für sich selbst. Denn Unternehmertum ist nicht planbar.
Auch wenn du glaubst, alles bedacht zu haben, kommt es oft ganz anders. Die letzten Monate haben uns dies wieder einmal bewiesen.
Auch von deinem Businessplan lässt sich ein Kunde oder eine Kundin nicht irritieren. Es gibt die tollsten und durchdachtesten Businesspläne, doch leider sind sie dies nur auf dem Papier. Unternehmertum heißt, flexibel zu sein und nicht zu sehr am eigenen Plan festzuhalten.
Das Ergebnis sollte klar sein, der Weg dahin jedoch nicht. Denn am Ende des Tages machen die Kunden:innen den Umsatz und nicht dein Businessplan. Der zentrale Antrieb und eine der wichtigsten Voraussetzungen für ein erfolgreiches Unternehmen, ist dein Warum. Warum bist du Unternehmer? Was ist deine Vision? Und womit machst du die Welt jeden Tag ein bisschen besser.
Um deiner Vision und deinem Antrieb näher zu kannst du dir zum Beispiel folgende Fragen stellen:
- Was ist dein Geschenk an die Welt?
- Wenn Geld keine Rolle spielt, was würdest du tun?
- Wenn du für eine Sache berühmt wärest – was sollte das sein?
- Warum stehst du morgens auf?
- Wenn dir der Erfolg garantiert wäre, woran würdest du arbeiten?
Von Herzen Danke für deine Zeit.
Wir bedanken uns ebenfalls bei Christian für seinen Gastbeitrag. Möchtest du mehr über ihn und Qoncierge erfahren, findest du alle Infos in der Autorenbox weiter unten.
Wächst dir deine Arbeit – auch das, was du gut kannst – Mal über den Kopf, ist es vielleicht Zeit, eine helfende Hand einzustellen. Alles, was du zum Einstellen der ersten Mitarbeitenden wissen musst, erfährst du hier:
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