Wie du deine Mitarbeitenden dazu motivierst, vor die Kamera zu treten?
So simpel es in der Theorie klingt, so schwierig kann es manchmal in der Praxis sein: Keiner transportiert die Unternehmenskultur besser und glaubwürdiger als deine Mitarbeitenden. Doch um Kolleg:innen dazu zu bekommen, ihrer Begeisterung für ihr Unternehmen im Firmenvideo zum Ausdruck zu bringen, braucht es Fingerspitzengefühl.
Bei Mozaik nehmen wir fast täglich Videos mit unseren Mitarbeitenden auf. Die technische Umsetzung erfolgt mit Mozaik – auch für Anfänger super einfach und schnell. Weshalb die Bereitschaft, Videos aufzunehmen, definitiv größer ist. Dennoch bedarf es manchmal einen kleinen Schubs. Mit der Zeit haben wir ein gutes Gefühl dafür bekommen, worauf es bei Videos mit Mitarbeitenden wirklich ankommt und teilen im Gastbeitrag unsere Erfahrung mit dir.
<hr class="blog_horizontal-ruler"/>
Ein Gastbeitrag von Neele Maarten de Vries<hr class="blog_horizontal-ruler"/>
Lieber Einbindung und Wertschätzung – statt stur dein Ding durchziehen
Dein Plan kann noch so perfekt auf Papier gebracht sein: Wenn du als Marketing-/Social-Media-Manager:in im stillen Kämmerlein deinen Redaktionsplan ausfeilst, der später in Stein gemeißelt feststeht und stupide abgearbeitet werden soll, wird es in Sachen Videodreh holprig laufen.
Das Worst-Case-Szenario: Im Vorfeld ist bereits fix festgelegt, wer wann genau wie welches Video erstellen soll.
Warum das schlecht sein soll, fragst du dich als passionierte:r Planer:in?
Auf diese Weise lässt du kein bisschen Raum für Agilität – eine grundlegende Voraussetzung für authentische Videos. Es spricht nichts gegen einen Redaktionsplan. Doch um Videoprojekte mitarbeiterfreundlich zu gestalten, sollte der Redaktionsplan unbedingt agil aufgebaut sein und Platz für vielfältige Meinungen und Spontanität freihalten.
Zudem erhältst du den gewünschten Eindruck nur, wenn deine Mitarbeitenden freiwillig und aus innerer Überzeugung mit dabei sind. Sprich, du solltest darauf achten, Videodrehs so attraktiv für deine Kolleg:innen zu gestalten wie möglich. Lass uns also anschauen, wie du dein Team am besten motivierst!
Diese 6 Hacks motivieren dein Team zum Videodreh
Jetzt geht es los. Unseren Erfahrungen nach helfen diese Tipps, damit du dein Team zum Videodreh motivierst:
1. Wähle einfache Formate
Es muss nicht gleich der oscarreife Streifen werden – starte lieber mit Formaten, die es Einsteiger:innen leicht machen. Beispiele für anfängerfreundliche Videoformate sind etwa:
- Interview: Ein:e Gesprächspartner:in lockert die Situation auf, denn der oder die Protagonist:in ist nicht allein. Entweder du stellst gleich zwei Personen vor die Kamera und lässt ein lockeres Gespräch vor der Kamera entstehen oder die Person hinter der Kamera stellt die Fragen, die dann spontan beantwortet werden können. So wirkt das Interview authentisch!
- Video ohne gesprochenen Text: Für viele eine Hürde, doch es geht auch ohne – wo kein Sprechtext, da auch kein potenzielles Fettnäpfchen. Ein sympathischer Eindruck gelingt häufig auch ohne Worte.
- Video aus dem Alltag: Kolleg:innen fühlen sich in ihrem gewohnten Umfeld wohl. Warum also nicht dort drehen, beispielsweise in Form eines kurzen „follow me around“-Formats?
- Video mit Fokus auf Stärken/Expertisen: Lass deine Protagonist:innen in ihrem Element glänzen und ihr Wissen in einem Video teilen. Das fördert das Selbstbewusstsein!
Deine erstellten Formate kannst du übrigens super für das Employer Branding auf Social Media nutzen.
2. Lass Mitarbeitende frei sprechen
Deine Kolleg:innen sind keine Schauspieler:innen – sondern echte Menschen mit ihrer eigenen Art, die Dinge auszudrücken. Um authentische Dialoge zu produzieren, ist es daher wesentlich geschickter, ihnen Schlagwörter zur Orientierung an die Hand zu geben, statt den Mitwirkenden Worte in den Mund zu legen.
3. Nutze Teamevents zum Videodreh
Die lockere Atmosphäre des Teamausflugs oder der Firmenfeier eignet sich bestens, um positive Stimmung und wohlwollende Statements der Teammitglieder einzufangen. Nutz die Chance!
Achte allerdings darauf, dass bei den Teamevents weiterhin das gemeinsame Miteinander im Vordergrund steht. Nutze eine dieser Aktivitäten für dein Teambuilding.
4. Gewöhne dein Team schon während Ausbildung/Onboarding an die Kamera
Je eher deine Kolleg:innen die Kamera als Teil des Arbeitsumfeldes – schon im Onboarding zum Beispiel – wahrnehmen, desto eher sind sie mit der Materie Filmdreh vertraut. Binde kleine Filmprojekte von Anfang an in den Arbeitsalltag ein – und die Scheu vor der Kamera nimmt automatisch mit der Zeit ab.
5. Biete Workshops/Schulungen zum Thema Video an
Befähige dein Team zum professionellen Auftritt im Firmenvideo. So hilfst du jenen, die sich unsicher fühlen und baust Mitarbeitende zu echten Kameraprofis auf.
6. Geh mit gutem Beispiel voran
Nimm deinen Kolleg:innen Angst und Scheu vor der Kamera, indem du ihnen am eigenen guten Beispiel zeigst, dass sie keine Profis sein müssen und trotzdem Spaß haben können, in der Videoerstellung mitzuwirken.
Hier kannst du dir zusätzlich die Tipps von den beiden Mozaik-Video-Content-Creator Betti & Nico in einem Video anschauen und mit deinen Kolleg:innen teilen:
<p>
<video alt="Tipps von Video Content Creator Betti & Nico für ein selbstsicheres Auftreten vor der Kamera" controls="" src="https://s3.eu-west-1.amazonaws.com/static.campusjaeger.de/marketing/blog/1195/mozaik-tipps-selbstsicher-vor-der-kamera.mp4" style="width: 100%; height: 100%;"> </video>
</p>
Mitwirkende gewonnen? So gelingt der Videodreh auch mit Anfänger:innen
Wie leicht ist es, sich als Betrachter:in von Videos über Protagonist:innen zu amüsieren, die tollpatschig rüberkommen oder sich verhaspeln. Wer aber selbst zum ersten Mal vor der Kamera steht, kann plötzlich nachvollziehen, wie nervös diese Situation machen kann.
Deshalb haben wir dir eine Reihe von Tipps zusammengestellt, wie du deine Mitarbeitenden mit dem Thema Videodreh warm werden lassen kannst.
Teile diesen Videodreh-Guide mit deinen Mitarbeitenden:
- Bleib dir treu
Kolleg:innen sollten sich nicht verstellen. Nur authentische Protagonist:innen wirken natürlich und wer sich von „seiner Art und Weise“ abdrängen lässt, wird schnell unsicher. - Trag dein Wohlfühl-Outfit
Kostüme gehören zum Karneval – aber nicht ins Firmenvideo. Mitwirkende sollten etwas tragen, worin sie sich wohlfühlen. Dezent zu bleiben, ist dabei immer eine gute Wahl, denn allzu auffällige Kleidung lenkt vom Inhalt des Videos ab. - Bereite dich vor
Recherche hilft, sich mit einem Thema vertraut zu machen. So auch beim Videodreh: Wer Abläufe genau kennt und vorab Inhalte öfter durchgeht, steht später sicherer vor der Kamera. - Achte auf deine Stimme
Trick die Nervosität aus: Sie lässt Menschen meist automatisch höher und schneller sprechen, was es Zuschauer:innen unnötig erschwert, den Inhalten zu folgen. Daher einfach bewusst die Stimme ein wenig senken und darauf achten, langsam und deutlich zu sprechen. Sprechpausen helfen zudem, Botschaften klar zu transportieren. - Setze deine Gestik kontrolliert ein
Weder die zu Eis erstarrte Sprecherin noch der wild gestikulierende Gesprächspartner sollten am Ende im Video zu sehen sein – beides lenkt das Publikum unnötig ab. Weil Haltung und Körpersprache so essentiell für einen guten Eindruck vor der Kamera sind, können ein sicherer Stand oder ein aufrechter Sitz sehr helfen. Achtet dabei auf eine offene Haltung: Schultern aufrichten und zurücknehmen, Rücken gerade halten und dem Brustkorb viel Raum geben. Dieses implizite Powerposing boostert automatisch die Selbstwahrnehmung – und stellt sofort eine gewisse Grundsicherheit her. - Formuliere dir deinen Sprechtext in Stichpunkten
Text auswendig lernen klingt nach Deutschstunde in der Schule, aber sicher nicht nach Spaß am Videodreh. Und: Ausformulierte Texte monoton herunterzuleiern, wirkt nicht gerade attraktiv. Daher Inhalte lieber nur als Stichpunkte zusammenfassen. Dadurch fällt das freie Sprechen deutlich leichter und wirkt viel sympathischer!
Die rechtlichen Grundlagen für den Dreh mit Mitarbeitenden
Bevor es aber endlich zu der Content-Erstellung kommt, sollten noch einige rechtliche Grundlagen geklärt werden, damit am Ende nichts schief geht. Denn alle Mitarbeitenden dürfen natürlich aus freien Stücken selbst entscheiden, ob sie in einer firmeneigenen Videoproduktion mitwirken wollen.
Wie können meine Mitarbeitenden dem Dreh zustimmen?
Mitarbeitende können dem Dreh auf vielerlei Arten „zustimmen“. Beispielsweise zählt etwa laut Kunsturhebergesetz KUG, § 22 auch ein erhaltener Lohn für die Mitwirkung im Video als Zustimmung. Im Stillen zugestimmt haben Angestellte zudem, wenn sie sich – bei Vorankündigung des Drehs – während der Produktion nicht gegen eine Aufnahme aussprechen. Auch eine mündliche Einverständniserklärung ist möglich. Und trotzdem gilt: Auf der rechtlich sicheren Seite sind Arbeitgeber:innen mit einer schriftlichen Einverständniserklärung. Denn alles andere kann im Zweifelsfall im Nachhinein nicht bewiesen werden.
Wichtig ist dabei auch immer die offene Kommunikation mit deinem Team. Was denken sie? sind sie einverstanden mit der Nutzung des Videos? Kläre hier Unsicherheiten frühzeitig ab.
Was eine Einverständniserklärung für den Videodreh zwingend beinhalten muss
Hier kommt die seit Mai 2018 geltende Datenschutzgrundverordnung, kurz DSGVO, zum Tragen. Denn Videoaufnahmen von Mitarbeitenden gelten generell als personenbezogene Daten. Und die dürfen ausdrücklich nur dann verwendet werden, wenn eine schriftliche Erlaubnis vorliegt (Art. 6 DSGVO). Zwar wird das Zusammenspiel von DSGVO und KUG immer wieder diskutiert, dennoch empfiehlt es sich, dabei folgende Punkte zu berücksichtigen:
- Du musst die schriftliche Erlaubnis vor der Veröffentlichung einholen.
- Deine Mitarbeitende müssen die Erlaubnis freiwillig ohne Zwang oder Angst vor Benachteiligung erteilen. Das darfst du nicht einfach nur behaupten, sondern musst diese Zwanglosigkeit schriftlich kommunizieren in Form eines Hinweises, der erläutert, dass bei Ablehnung der Filmmitwirkung keine Nachteile entstehen.
- Du musst als Arbeitgeber die Informationspflichten nach §§13 und 14 DSGVO einhalten. Dazu zählt beispielsweise die Info, ob die Person verpflichtet ist, ihre personenbezogenen Daten in Form der Videoaufnahme bereitzustellen.
- Du musst deine Mitarbeitenden darüber informieren, was du mit dem Material vorhast – wo und in welchem Zusammenhang es veröffentlicht wird.
- Du musst deinen Mitarbeitenden mitteilen, dass sie das Recht haben, ihre Zustimmung jederzeit zu widerrufen.
Fazit
Wie du sehen kannst, gibt es zwar einige Sachen, auf die du achten solltest, wenn du deine Mitarbeitenden filmen möchtest, doch wenn du dich an den Ratschlägen orientierst, bist du auf der sicheren Seite.
Zusammengefasst ist es das Wichtigste, deine Mitarbeitenden nicht zum Filmen zu drängen, sondern sie von Anfang an miteinzubeziehen und ihre Sorgen ernst zu nehmen.
Niemand fällt als Schauspieler:in vom Himmel und das ist auch gut so, schließlich möchtest du authentische Einblicke in dein Unternehmen zeigen und das spiegeln ungezwungene und ehrliche Mitarbeitenden-Videos am besten wieder! Vergiss nicht mit Geduld heranzugehen und dich rechtlich durch eine schriftliche Einverständniserklärung abzusichern. Und nun genug geredet, ab ans Filmen!
Teamfotos, die überzeugen
Nicht nur bei Teamvideos ist Authentizität entscheidend. Auch die Fotos, die du für deine Karriereseite oder die Social Media Accounts deines Unternehmens verwendest, solltest du deine Mitarbeiter:innen einsetzen. Deine Bewerber:innen wollen sich schließlich ein möglichst gutes Bild von deiner Organisation und ihren potenziellen neuen Kolleg:innen machen. Wie du deine Mitarbeiter:innen am besten in Szene setzen kannst, erfährst du in unserem Artikel.
<a class="blog_button-primary" href="https://hire.workwise.io/hr-praxis/employer-branding/teamfoto">Erfahre, wie du Teamfotos selber machst</a>
Disclaimer: Die von Mozaik aufgeführten Tipps und Beiträge sind nach bestem Wissen und Gewissen sorgfältig zusammengestellt und recherchiert. Es wird jedoch kein Anspruch auf Vollständigkeit und Ausschließlichkeit der Inhalte gestellt. Die zur Verfügung gestellten Informationen ersetzen keine individuelle juristische Beratung und sind unverbindlich. Es wird keine Gewähr dafür übernommen, dass im Streitfall den hier dargelegten Auslegungen und Ansichten, zu rechtlichen Themen, gefolgt wird.