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Arbeitsrecht

Was ist Personalfreisetzung? – Definition und Ziele

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Aktualisiert am 
9.4.2024
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Lea Pietsch
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Personalkosten machen meistens den größten Teil der Kosten in einem Unternehmen aus. Mit Hilfe der Personalfreisetzung können Kosten gespart werden – auch ohne direkt Mitarbeiter zu kündigen.

Ist der Personalbedarf kleiner als die tatsächliche Anzahl an Angestellten, kann dieses Ungleichgewicht mit der Personalfreisetzung ausgeglichen werden.

Personalfreisetzung kann aus verschiedenen Gründen und auf verschiedene Weise ausgeführt werden.

Definition: Was genau heißt Personalfreisetzung?

Mit Personalfreisetzung sind alle Maßnahmen gemeint, die dem Personalüberhang oder Überkapazitäten entgegenwirken.

Anders gesagt: Wenn der Personalbestand größer ist, als der Personalbedarf, wird durch verschiedene Maßnahmen die Anzahl der Beschäftigten in der jeweiligen Abteilung verringert.

Das bedeutet allerdings nicht gleich, dass eine Kündigung folgt. Es gibt einige andere Methoden, Überkapazitäten zu verringern – und zwar ohne Entlassungen. Dazu später mehr.

Falls du es nicht vermeiden kannst, doch einige deiner Mitarbeiter:innen zu kündigen, informiere dich doch mal über Outplacement. Damit kannst du deinen Teammitgliedern den Abschied erleichtern und ihnen beratend zur Seite stehen.

Gründe für Personalfreisetzung

  • Saisonale Schwankungen
  • Technischer Fortschritt (Automatisierung)
  • Fehlkalkulationen
  • Strukturelle Veränderungen
  • Standortwechsel
  • Unternehmenszusammenschluss
  • Unternehmensauflösung
  • Umsatzverluste

Arten der Personalfreisetzung: Intern vs. Extern

Personalfreisetzung ist nicht gleichzusetzen mit einer Kündigung. Wie kann mit einem Überschuss noch umgegangen werden?

Die interne Personalfreisetzung

Mit Hilfe der internen Personalfreisetzung können Arbeitskräfte innerhalb des Unternehmens weiterhin arbeiten.

Um keine Mitarbeiter:innen entlassen zu müssen, aber trotzdem Arbeitskräfte so zu organisieren, dass keine Überkapazität mehr herrscht, gibt es folgende Möglichkeiten:

  • Zeitliche Maßnahmen
  • Örtliche Maßnahmen
  • Qualitative Maßnahmen
  • Unternehmens- und personalpolitische Maßnahmen

Zeitliche Maßnahmen

Vor allem, wenn nur wegen saisonalen Schwankungen oder anderen kurzzeitigen Überkapazitäten ein Personalüberschuss besteht, sind diese Maßnahmen eine gute Möglichkeit, diese Zeit zu überbrücken.

Im Falle einer Arbeitszeitverkürzung müssen die Angestellten rechtzeitig darüber informiert werden. Zusätzlich muss ein betrieblicher Grund für die Veränderung vorliegen.

<div class="blog_primary-box"><ul><li>Abbau von Überstunden</li><li>Anpassung der Urlaubsplanung</li><li>Kurzarbeit</li><li>Kürzung der Arbeitszeit</li><li>Umwandlung von Voll- in Teilzeitstellen</li></ul></div>

Örtliche Maßnahmen

Hat ein Unternehmen mehrere Standorte, können Angestellte dort eingesetzt werden, wo sie eher gebraucht werden. Hat das Unternehmen an all seinen Standorten den Personalbedarf bereits gedeckt, können örtliche Maßnahmen das Problem des Personalüberschusses nicht lösen.

<div class="blog_primary-box"><ul><li>Versetzung</li></ul></div>

Qualitative Maßnahmen

Personal wird nicht abgebaut sondern umgebaut. Durch Weiterbildungen oder Umschulungen haben Mitarbeiter:innen die Möglichkeit, weitere Fähigkeiten zu erlernen und in anderen Abteilungen oder an anderen Aufgaben zu arbeiten.

<div class="blog_primary-box"><ul><li><a href="https://hire.workwise.io/hr-praxis/personalentwicklung/personalentwicklung" target="_blank">Personalentwicklung</a></li></ul></div>

Unternehmens- und personalpolitische Maßnahmen

Bei unternehmenspolitischen Maßnahmen ist es nicht das Ziel, den Überschuss an Arbeitskräften zu reduzieren, sondern den Personalbedarf zu erhöhen. Steigt der Bedarf, so können die Mitarbeiter:innen weiterhin die Aufgaben ohne Änderungen ausüben. Außerdem können Arbeitsplätze so dauerhaft gesichert werden.

<div class="blog_primary-box"><ul><li>Kostensenkung im Betrieb</li><li>Zusätzliche Marketingaktivität</li><li>Erschließung neuer Geschäftsfelder</li><li>Staatliche Beschäftigungsgarantien</li></ul></div>

Personalpolitische Maßnahmen versuchen, die Nachteile einer Personalfreisetzung für Angestellte und Unternehmen gering zu halten.

<div class="blog_primary-box"><ul><li>Aufbau von Rand- und Stammbelegschaft</li><li>Reorganisation der Altersstrukturen</li></ul></div>

Die externe Personalfreisetzung

Bei der externen Personalfreisetzung handelt es sich – im Gegensatz zu der internen – um alle Maßnahmen, bei der ein Personalabbau folgt.

Alles was zu der externen Personalfreisetzung gehört, wird auch quantitative Maßnahme genannt, da hierbei die Verringerung von Angestellten das Ziel ist.

<div class="blog_primary-box"><ul><li>Kündigung</li><li>Aufhebungsverträge</li><li>Einstellungsstopp</li><li>Frühzeitige Pensionierung</li><li>Keine Verlängerung von befristeten Arbeitsverhältnissen</li></ul></div>

Informiere dich jetzt über die Kündigung und den Aufhebungsvertrag.

Personalfreisetzung: Prozess

Bevor du deine Entscheidung an deine Mitarbeiter:innen weitergibst, solltest du genau überlegen, ob dieser Weg der richtige für dich ist.

Eine Veränderung für die Belegschaft muss gut organisiert und erklärt werden, sonst können Unsicherheit, Angst und vor allem eine negative Stimmung bei deinen Angestellten auftreten.

Wiege die verschiedenen Maßnahmen gegeneinander ab und analysiere die Pros und Contras – egal ob du dich für eine quantitative oder qualitative Maßnahme entscheidest.

Wenn du dich für Entlassungen entscheidest, solltest du dich mit einem Verantwortlichen aus deinem Unternehmen beraten oder einen Anwalt dazu schalten, der dich bei den Kündigungsschreiben und bei sonstigen rechtlichen Fragen unterstützen kann.

<a class="blog_button-primary" href="https://hire.workwise.io/hr-praxis/organisationsentwicklung/personalplanung">Wie du die Personalplanung richtig angehst</a>

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