Headhunter engagieren: Wann es Sinn macht und welche Kosten entstehen
Headhunter werden von Unternehmen beauftragt, um einen bestimmten Kandidaten oder eine bestimmte Kandidatin für eine Position zu finden. Diese aktive Suche kann besonders bei der Besetzung von verantwortungsvollen Stellen hilfreich sein. Wie du den richtigen Headhunter findest und welche Kosten damit verbunden sind, erfährst du in diesem Artikel.
Definition: Was ist ein Headhunter?
Headhunter (deutsch: „Kopfjäger“) sind Personalberater:innen für die Direktansprache von Kandidat:innen. Sie werden in der Regel von Unternehmen beauftragt, um einen bestimmten Kandidaten bzw. eine bestimmte Kandidatin für eine Position zu finden.
Damit gehört Headhunting zur Executive Search. Dieser Begriff bezeichnet die aktive Suche und Abwerbung von Führungs- und Spezialkräften. Obwohl Headhunting oder Personalvermittler oft nur mit hohen Managementpositionen assoziiert werden, kann die gezielte Personalsuche für alle Berufe genutzt werden.
So läuft die Executive Search ab: Die 5 Schritte von der Personalbedarfsanalyse bis zur Entscheidung
Headhunter arbeiten oft langfristig mit dem Unternehmen zusammen. Daher kennen sie auch die Entscheider und sind vertraut mit der Unternehmenskultur. Bei erfolgreicher Vermittlung erhält der Headhunter eine Provision.
Wann du einen Headhunter beauftragen solltest
Headhunter sind besonders hilfreich bei der Besetzung von verantwortungsvollen Stellen, bei denen qualifizierte Führungskräfte oder Mitarbeiter:innen gesucht werden.
Am besten fragst du dich sobald Personalbedarf besteht, ob für die Suche ein externer Dienstleister von Vorteil ist. Dafür kannst du dir diese drei Fragen stellen:
- Ist die Stelle in einem Bereich mit hohem Wettbewerb um Fachkräfte?
- Willst du die Stelle diskret neu besetzen, damit Wettbewerber:innen nichts mitbekommen?
- Fehlen dir die Ressourcen in der Personalabteilung, um diese Position zu besetzen?
Personalabteilungen können auch nicht in jedem Bereich Expertenwissen besitzen und haben manchmal einfach keinen Zugang zu den richtigen Kandidat:innen. Das kann gerade der Fall sein, wenn ein bestimmtes Profil oder eine Führungskraft gesucht werden.
Eventuell sind potenzielle Kandidat:innen noch gar nicht auf der Jobsuche und müssen erst überzeugt werden. Ein professioneller Headhunter weiß, wo man diese Kandidat:innen findet und wie man sie erfolgreich ansprechen muss.
Den richtigen Headhunter finden
Wie überall gibt es auch in diesem Beruf schwarze Schafe. Deshalb lohnt es sich, etwas Zeit in die Auswahl eines Headhunters zu investieren.
Mit Hilfe dieser Punkte findest du den richtigen Headhunter:
- Gute Analyse: Bevor ein Headhunter die Arbeit aufnehmen kann, muss ein detailliertes Anforderungsprofil erstellt werden. Dabei geht es darum, die Rahmenbedingungen zu klären: Über welche Fähigkeiten soll der Kandidat oder die Kandidatin verfügen und was sind seine Aufgaben? Dabei reichen die Informationen über die Stellenanzeige hinaus. Ein guter Headhunter ist, wie bereits erwähnt, auch mit der Arbeitsweise und Unternehmenskultur der Firma vertraut.
- Überzeugungskraft: Da nicht alle Kandidat:innen, die der Headhunter kontaktiert, auf Jobsuche sind, ist der Punkt Überzeugungskraft besonders relevant. Achte daher beim Erstkontakt darauf, ob der Headhunter dich von seiner Arbeit und Person überzeugen kann. Denn wenn er das tut, dann schafft er das wahrscheinlich auch bei Kandidat:innen.
- Regelmäßige Updates: Ein guter Headhunter verschwindet nach dem Erstkontakt nicht von der Bildfläche, sondern steht in regelmäßigem Kontakt mit dem Unternehmen. Das ist auch wichtig, weil dann frühzeitig bei Problemen reagiert werden kann. Wenn zunächst nur unpassende Kandidat:innen gefunden werden, kann nach Rücksprache das Anforderungsprofil nochmals angepasst werden. Transparenz bei der Vorgehensweise ist also Pflicht.
- Guter Draht zu den Kandidat:innen: Es kommt stark auf die Art und Weise der Ansprache an, ob das Headhunting erfolgreich ist. Deswegen ist der richtige Umgang essenziell. Ein Headhunter sollte seine Zielgruppe kennen und mit ihr auf einer Wellenlänge sein.
- Vermittlung zwischen allen Beteiligten: Klar, ein Headhunter wird vom Unternehmen beauftragt und schlussendlich auch bezahlt. Aber die Wünsche und Vorstellungen der Jobsuchenden dürfen dabei nicht außer Acht gelassen werden. Bei Unstimmigkeiten – beispielsweise über das Gehalt oder die Anforderungen – ist es deshalb seine Aufgabe, erfolgreich zwischen beiden Parteien zu vermitteln.
Abgesehen davon ist auch die Erfahrung und Expertise des Headhunters eins der wichtigsten Kriterien. Die Personalabteilung kennt nicht alle Branchen und dasselbe gilt auch für Headhunter. Ein guter Tipp ist es deshalb auf die Branchenexpertise und das Netzwerk zu achten.
Headhunter Kosten: So viel kostet die direkte Suche
Im Durchschnitt liegen die Kosten von Headhuntern bei 20–30 Prozent des Bruttojahresgehalts. Das Honorar ist also abhängig von dem Zieleinkommen der zu besetzenden Position. Bei der Berechnung gibt es verschiedene Modelle. Zwei der gängigsten Varianten möchten wir dir an dieser Stelle vorstellen:
Contingency (erfolgsbasiert)
Das Honorar des Headhunters wird erst nach erfolgreicher Besetzung der Stelle fällig. Ein guter Headhunter übernimmt auch die Garantie der Probezeit. Bei diesem Erfolgsmodell gibt es kein Risiko für das Unternehmen.
Retainer (Ratenzahlungen)
Bereits zu Beginn des Auftrags wird ein Teil des Honorars fällig und ein großer Teil des Honorars ist somit nicht an die Vermittlung geknüpft. Oft wird dafür das Drittel-Modell genutzt: Raten sind bei Auftragserteilung, Präsentation von qualifizierten Kandidaten und Vertragsunterschrift fällig.
Für die alltägliche Mitarbeitersuche mag Headhunting eventuell zu teuer sein. Um zu entscheiden, ob sich diese Dienstleistung dennoch für dich lohnt, musst du den Nutzen mit den Kosten abwägen. Denn die Personalvermittlung hat zahlreiche Vor- und Nachteile.
Unterschied Headhunting und Active Sourcing
Die beiden Konzepte von Headhunting und Active Sourcing sind zwar ähnlich, aber es gibt dennoch Unterschiede.
Ein Headhunter ist kein Active Sourcer an sich. Ein Unterschied liegt beim Erstkontakt mit Kandidat:innen. Bei Headhuntern werden eine deutlich höhere Anzahl von Jobsuchenden kontaktiert. Beim ersten Gespräch wird auch oft der Auftraggeber bzw. die Auftraggeberin noch nicht erwähnt und der Kontakt zum Unternehmen findet erst zu einem späteren Zeitpunkt statt.
Active Sourcer dagegen kontaktieren potenzielle Kandidat:innen schriftlich und dafür eine geringere Anzahl als Headhunter. Zudem werden wichtige Informationen zur Stelle und zum Unternehmen direkt mitgeteilt und der Kontakt zur Ansprechperson aus dem Fachbereich hergestellt.
Workwise bietet zusätzlich auch Active Sourcing an. Dabei erarbeiten wir mit dir ein Modell, das zu deinem Recruiting Prozess passt. Während der gesamten Suche stehen wir mit dir in engem Austausch, damit wir die Stelle auch wirklich passend besetzen. Wenn du mehr über Active Sourcing bei Workwise erfahren möchtest, kannst du entweder hier ein unverbindliches Beratungsgespräch buchen oder deinen persönlichen Account Manager kontaktieren.
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