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Personalauswahl

Postkorbübung – Beispiel, Definition und Methoden [2024]

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Aktualisiert am 
9.4.2024
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Lea Pietsch
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Sie ist der absolute Klassiker im Assessment Center – die Postkorbübung. Aber worum geht es bei dieser Übung genau und worauf musst du als Recruiter:in achten, um die passenden Bewerber:innen identifizieren zu können?

In diesem Artikel erfährst du, wie du eine Postkorbübung durchführen solltest, welche Fähigkeiten du dabei überprüfen kannst und in welchen Bereichen eine Postkorbübung am sinnvollsten ist. Du kannst dir zudem unser Beispiel einer Postkorbübung anschauen und auf dein Assessment Center anwenden.

Definition: Was ist eine Postkorbübung?

Die Postkorbübung ist wie auch die Gruppendiskussion oder das Rollenspiel eine der beliebtesten Übungen im Assessment Center – sie kommt aber auch häufig in Bewerbungsgesprächen oder Audits vor. Es handelt sich dabei um einen Test, mit dem du evaluieren kannst, ob und wie deine Kandidat:innen Prioritäten setzen und deiner Meinung nach gute Entscheidungen treffen können.

Das Assessment Center, das auch mit AC abgekürzt wird, ist ein Teil der Personalauswahl im Bewerbungsprozess und wird vorwiegend bei Führungskräften und Hochschulabsolvent:innen eingesetzt. Recruiter:innen haben hier die Möglichkeit, die Stärken und Schwächen von Bewerber:innen besser einschätzen zu können als bei einem normalen Vorstellungsgespräch.

Denn durch die realitätsnahen Übungen kannst du Bewerber:innen miteinander vergleichen, die auf dem Papier gleich stark überzeugen. Es werden dabei sowohl Hard Skills als auch Soft Skills geprüft – vor allem aber die fachlichen und die sozialen Kompetenzen sowie Kommunikationsstärke und Teamfähigkeit.

Bei der Postkorbübung geht es dabei in erster Linie um das Filtern und Priorisieren von verschiedenen Informationen. Der Name Postkorbübung leitet sich dabei von dem Posteingangskorb ab, der in der Praxis häufig mit den unterschiedlichsten E-Mails, Anfragen, Aufgaben und Nachrichten gefüllt ist. Auch in der Praxis ist es hier relevant, die Inhalte zu filtern und eine Prioritätenliste zu erstellen, die dann abgearbeitet werden kann.

Diese Fähigkeiten überprüfst du bei einer Postkorbübung

Die Postkorbübung ist eine Einzelübung, die in der Durchführung bis zu 60 Minuten dauert und bei der die Kandidat:innen eine Vielzahl an Entscheidungen in einer kurzen Zeit treffen müssen. Dabei überprüfst du unter anderem folgende Fähigkeiten deiner Bewerber:innen:

  • Stressresistenz
  • Entscheidungsfähigkeit und -geschwindigkeit
  • Konzentrationsfähigkeit
  • Analytisches Denken
  • Arbeitsorganisation
  • Schnelligkeit
  • Aufgabendelegation
  • Problemlösungskompetenzen
Du möchtest die Soft Skills deiner Bewerber:innen für eine bestimmte Position testen und die Kompetenzen dafür herausfinden? Dann bist du bei den Stellenbeschreibungen richtig!

In welchen Bereichen ist die Postkorbübung am sinnvollsten?

Grundsätzlich ist die Postkorbübung in jedem Bereich sinnvoll, denn die Fähigkeiten, die du bei deinen Bewerber:innen dadurch überprüfen kannst, sind weitgefächert. Es werden zudem bei der Postkorbübung eher Soft Skills erfasst, die in vielen Berufsfeldern notwendig oder vorteilhaft sind. Zudem kannst du die Postkorbübung an viele Inhalte anpassen, weshalb sie vor allem in großen Unternehmen eingesetzt wird.

Du kannst die Postkorbübung an eine Vielzahl von verschiedenen Bereichen anpassen. In diesen Fachgebieten bietet es sich besonders an:

  • IT & Development
  • Management & Beratung
  • Naturwissenschaften
  • Logistik, Verkehr & Transport
  • Ingenieurwesen & Technik
  • Vertrieb & Sales
  • Wirtschaft, Digitalisierung & Kommunikation
  • Personalwesen
  • Finanz- & Versicherungswesen
  • Design, Medien & Gestaltung
  • Gesundheit
  • Verwaltung & Assistenz
  • Bildung & Soziales

Postkorbübung Beispiel: So läuft eine Postkorbübung ab

Die Postkorbübung ist zwar sehr flexibel, doch der Ablauf ist in der Regel stets gleich: Der Bewerber oder die Bewerberin erhält einen digitalen „Postkorb” mit zehn bis zwanzig Dokumenten (E-Mails mit Aufträgen von Kund:innen, Vorgaben von Vorgesetzten und Anliegen von Mitarbeiter:innen), die innerhalb einer bestimmten Zeitspanne abgearbeitet werden müssen. Diese Zeitspanne umfasst in der Regel von 20 Minuten bis zu etwa einer Stunde. Dabei sind nicht alle Problemstellungen beruflicher Natur.

Um die Soft Skills deiner Bewerber:innen genau unter die Lupe zu nehmen, solltest du es dabei aber nicht belassen, sondern deinen Kandidaten oder deine Kandidatin auch unter Stresssituationen testen. Du kannst dir alles Mögliche einfallen lassen, um deine Bewerber:innen während der Übung unter Druck zu setzen – eine Deadline nach vorne verschieben, zusätzliche Aufgaben hinzufügen, eine Führungskraft ins Zimmer schicken oder das Telefon klingeln lassen.

Du kannst die Postkorbübung auch gut in den Tagesablauf eines Probetages einbauen. So stellst du sicher, dass die Soft Skills aller Bewerber:innen in deinem Unternehmen oder in einem bestimmten Bereich geprüft werden.

Beispiele für Informationen und Aufgaben im Postkorb

Es gibt verschiedene Aufgaben oder Anliegen, mit denen du den Postkorb deiner Bewerber:innen füllen kannst. Wir haben dir hier ein paar Beispiele gesammelt, die du spezifisch an dein Unternehmen und an die Soft Skills anpassen kannst, die du überprüfen möchtest:

  • Die Kaffeemaschine ist kaputt gegangen und muss repariert werden.
  • Eine wichtige Lieferung trifft erst 2 Tage später ein als geplant.
  • Ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin hat überraschend gekündigt und es muss so schnell wie möglich ein Ersatz gefunden werden.
  • Eine wichtige Maschine ist kaputt gegangen und der Handwerker ist im Urlaub.
  • Ein:e Mitarbeiter:in möchte ein Mitarbeitergespräch führen und mehr Gehalt fordern.
  • Am Abend ist ein Geschäftsessen, aber es muss noch ein Restaurant gewählt und ein Tisch reserviert werden.
  • Eine interessante Fachzeitschrift hat kurzfristig ein Interview angefragt.
  • Eine Präsentation für ein bereichsübergreifendes Meeting am nächsten Tag wurde noch nicht fertig gestellt und der/die dafür zuständige Mitarbeiter:in ist krank.
  • Im E-Mail-Postfach befinden sich 15 ungelesene E-Mails.

Zusätzlich zu beruflichen Anliegen solltest du auch Aufgaben privater Natur einfließen lassen – denn auch diese Aufgaben werden tagtäglich an deine Mitarbeiter:innen herangetragen. Dafür solltest du dir den Lebenslauf deiner Bewerber:innen genau anschauen und Ihnen Aufgaben stellen, die tatsächlich im Tagesablauf auftauchen können:

  • Ein Kind des Bewerbers oder der Bewerberin ist krank geworden und muss kurzfristig aus der Schule abgeholt werden.
  • In zwei Tagen ist der Hochzeitstag oder Jahrestag der Bewerberin oder des Bewerbers und es fehlt noch ein Geschenk.
  • Am Nachmittag steht ein Arzttermin an.
  • Die Polizei kontaktiert deine:n Bewerber:in, da ihr oder sein Auto auf dem Parkplatz beschädigt wurde.
  • Das Medikament deines Bewerbers oder deiner Bewerberin reicht noch fünf Tage, dann wird ein neues Rezept benötigt.

<div class="blog_primary-box"><p><strong>Für die Postkorbübung kannst du beispielsweise eine Anzahl an Aufgaben und Anliegen wählen und sie in einem Dokument festhalten. Das kann so aussehen:</strong></p><p>Es ist Donnerstagmorgen um 8 Uhr. Du bist ein:e Personaler:in in einem kleinen oder mittelständischen Unternehmen, dass sich auf den Vertrieb spezialisiert hat. Mit dir arbeiten 3 weitere Kolleg:innen, 2 aber nur halbtags und ein:e Kolleg:in ist krank. Wie gehst du in der Priorisierung vor, um möglichst viel zu erledigen?</p><p>Vormittags um 10 Uhr ist ein Vorstellungsgespräch vereinbart, auf das du dich noch vorbereiten musst. In deinem E-Mail-Postfach siehst du 18 ungelesene E-Mails. Ein:e Mitarbeiter:in hat eine dringende Frage zu der Gehaltsabrechnung und ein:e andere:r Mitarbeiter:in hat die Zugangsdaten für den Erhalt der Lohnabrechnung noch nicht bekommen. Eine Führungskraft hat sich krank gemeldet und es muss eine weitere Person gefunden werden, die das Team den Rest der Woche betreut.</p><p>Am Ende der Woche steht ein wichtiges, monatliches Meeting an, für das eine Präsentation vorbereitet werden muss. Dafür müssen die Zahlen von verschiedenen Bereichen gesammelt und zusammengefasst werden. Um 14 Uhr hast du einen Arzttermin. Vormittags kommt eine Anfrage, dass du bei einem sehr wichtigen Meeting um 15 Uhr Protokoll führst – deine Kolleg:innen haben zu dieser Zeit bereits Feierabend. Zudem steht dein Hochzeitstag an, aber du hast noch kein Geschenk gefunden.</p></div>

Postkorbübung Lösung kostenlos: nach diesen Anwendungsfehler solltest du Ausschau halten

Wie deine Bewerber:innen die von dir gegebenen Aufgaben unter Zeitdruck priorisieren, wird dir viele Anzeichen darüber geben, wie gut die Person in dein Team passt. Außerdem kannst du daraus schließen, wie gut die Soft Skills ausgeprägt sind, die in deinem Unternehmen und der jeweiligen Position gefordert sind.

Grundsätzlich sollten deine Bewerber:innen Privates immer hinten anstellen. Das bedeutet, dass ein Geschenk für den Hochzeitstag nach dem Ende der Arbeitszeit besorgt werden sollte. Notfälle stellen natürlich Ausnahmen dar.

Zusätzlich sollten die Aufgaben sowohl nach Wichtigkeit als auch nach Zeitdruck sortiert werden. Das bedeutet, dass Aufgaben, die wichtig sind, aber nicht bis zu einem bestimmten Zeitpunkt erledigt sein sollen, erst nach den Aufgaben erledigt werden, die sowohl eine Deadline haben als auch wichtig sind. Aufgaben, die weder als wichtig eingeschätzt werden, noch über eine Deadline verfügen, sollten in der Prioritätenliste ganz unten stehen.

Ganz konkret bedeutet das in den Worten der Eisenhower-Matrix:

  • Aufgaben, die dringend und wichtig sind, sollten möglichst schnell erledigt werden.
  • Aufgaben, die dringend, aber nicht wichtig sind, sollten im Idealfall an andere Personen delegiert werden.
  • Aufgaben, die nicht dringend, aber wichtig sind, sollten sorgfältig geplant und terminiert werden.
  • Aufgaben, die nicht dringend und nicht wichtig sind, sollten wenn möglich gestrichen werden.

Die 4 Prioritäten der Eisenhower Matrix zur Priorisierung der Aufgaben
Erfahre jetzt alles, was du über die Eisenhower Matrix wissen musst.

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Um dich ganz auf die Auswahl der richtigen Mitarbeiter:innen konzentrieren zu können, ist es sinnvoll, wenn du die Suche nach Bewerber:innen vereinfachst. Mit dem kostenlosen Bewerbermanagementsystem von Workwise kannst du deine Bewerber:innen nach bestimmten Kriterien einfach filtern und so direkt passende Kandidat:innen zum Bewerbungsgespräch und einer Postkorbübung einladen.

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