One-Click-Bewerbung – Definition, Vor- und Nachteile und Alternativen
Die Digitalisierung macht auch vor dem Recruiting nicht halt. Die Bewerbungskanäle Post und E-Mail sind längst nicht mehr die einzigen. Um Kandidat:innen die Bewerbung zu vereinfachen, wird zunehmend auf die One-Click-Bewerbung gesetzt. Was das genau ist und ob sich das auch für dein Unternehmen anbietet, erfährst du in diesem Artikel.
Was ist eine One-Click-Bewerbung?
Bei der One-Click-Bewerbung wird mit einem Klick das berufliche Profil von Kandidat:innen aus Karrierenetzwerken – zum Beispiel LinkedIn oder Xing – direkt in die Datenbank deines Unternehmens importiert. Somit können Bewerber:innen innerhalb von Sekunden ihre Kontaktdaten, den beruflichen Werdegang und die Qualifikationen bei Unternehmen hinterlegen und ihr Interesse bekunden.
Vereinfachtes Recruiting: Bei Workwise können Kandidat:innen den Lebenslauf aus LinkedIn oder Xing exportieren und mit nur 3 Fragen, die du stellst, erfährst du die Motivation der Bewerber:innen.
One-Click-Bewerbung: Ein Trend mit Zukunftspotenzial?
Expert:innen glauben, dass die One-Click-Bewerbung sich langfristig bei der Jobsuche etablieren wird. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Bewerber:innen immer ungeduldiger werden und den Wunsch nach einer unkomplizierten und schnellen Bewerbungsform haben.
Eine Umfrage zum Thema Mobile Recruiting hat ergeben, dass 3 von 4 Fachkräfte ihren Job per Smartphone suchen. Zudem haben 58 % laut einer Umfrage schon mal die Bewerbung abgebrochen, obwohl sie Interesse an der Stelle hatten.
Das lag hauptsächlich an umständlichen Bewerbungsverfahren. Voraussichtlich hat die One-Click-Bewerbung deshalb Zukunftspotenzial. So ist es nicht verwunderlich, dass sie auch unter den wichtigsten Recruiting Trends für 2023 dabei ist.
Wie funktioniert die One-Click-Bewerbung?
Potenzielle Bewerber:innen suchen nicht mehr nur am Computer oder Laptop nach freien Stellen. Schnell mal noch LinkedIn oder Xing auf dem Weg zu Bahn oder Bus zu checken, ist heutzutage keine Seltenheit mehr. Doch sich dann erst bewerben zu können, wenn man wieder zu Hause ist? Bis dahin ist unter Umständen die Stelle oder sogar das Unternehmen in Vergessenheit geraten.
Genau da kommt die One-Click-Bewerbung ins Spiel, die es Kandidat:innen ermöglicht sich auch mobil zu bewerben. Dafür müssen keine komplizierten Bewerbermasken ausgefüllt werden – übrigens auch oft ein Hindernis für eine Bewerbung – sondern Kandidat:innen benötigen nur ihr berufliches Profil, um das Unternehmen auf sich aufmerksam zu machen.
Dabei unterscheidet sich die One-Click-Bewerbung von den herkömmlichen Bewerbungskanälen. Unternehmen erhalten im ersten Schritt meistens keine weiteren Informationen als den Lebenslauf. Je nachdem wie die One-Click-Bewerbung genutzt wird, muss die Firma auch nicht unbedingt auf den „Klick“ reagieren, da die Bewerbungsform unverbindlicher ist.
Das richtige Candidate Experience Management: Tipps, um den Bewerbungsprozess einfach und angenehm zu gestalten. Gut für Bewerber:innen und auch für dich.
Warum die One-Click-Bewerbung für das Recruiting wichtig ist
Die One-Click-Bewerbung wird also in Zukunft wahrscheinlich an Bedeutung gewinnen. Warum es für Unternehmen wichtig ist, die Bewerbungskanäle an die Zielgruppe anzupassen, erfährst du in diesem Abschnitt.
Heutzutage können sich qualifizierte Arbeitnehmer:innen oft das Unternehmen aussuchen, für das sie arbeiten möchten. Das führt dazu, dass Firmen potenzielle Bewerber:innen von sich überzeugen müssen und nicht umgekehrt.
Gerade deswegen muss der Bewerbungsprozess – und damit auch die Kanäle – an die Zielgruppe angepasst werden. Wenn Bewerber:innen sich zwischen mehreren Optionen entscheiden können, werden sie sich mit Sicherheit für den angenehmeren Weg entscheiden.
Kandidat:innen sind oft genervt von langwierig auszufüllenden Eingabemasken, bei denen alle Daten manuell eingegeben werden müssen. Das kann dazu führen, dass sie sich erst gar nicht bewerben oder mitten im Prozess abbrechen.
Ein weiteres Hindernis ist das Anschreiben. Rund 44 % der Befragten haben in einer Umfrage angegeben, dass es ihnen schwer fällt, ein Motivationsschreiben zu verfassen. Die One-Click-Bewerbung punktet bei Bewerber:innen, weil es keine komplizierten Eingabemasken gibt und das Anschreiben wegfällt.
Die richtigen Mitarbeiter:innen zu finden ist nicht immer ganz einfach. Wer erst aktiv sucht, wenn neue Stellen zu besetzen sind, der verliert unter Umständen wertvolle Zeit und damit auch Geld. Mit der One-Click-Bewerbung lässt sich ein Talentpool aufbauen, auf den bei Bedarf zurückgegriffen werden kann.
Selbst wenn ein Interessent momentan nicht passt, können seine Daten gespeichert werden, um ihn gegebenenfalls in Zukunft zu kontaktieren. Damit wird nicht nur das Recruiting entlastet, sondern Unternehmen können auch schneller und flexibler auf Veränderungsprozesse reagieren.
Zur Verwaltung von Bewerber:innen und Talenten kann ein Bewerbermanagementsystem sinnvoll sein. Damit organisierst du Bewerbungen, behältst den Überblick über laufende Prozesse und koordinierst die Kommunikation mit Bewerber:innen. Erfahre hier dazu.
Vorteile und Nachteile für Unternehmen im Überblick
Die One-Click-Bewerbung hat also Zukunftspotenzial und um die richtigen Mitarbeiter:innen zu finden, wird eine angenehme Candidate Experience immer wichtiger. Allerdings hat diese mobile Rekrutierungsstrategie auch Nachteile. Um dir einen besseren Überblick zu verschaffen, haben wir dir Vor- und Nachteile hier zusammengefasst.
Vorteile der One-Click-Bewerbung
- Bewerbung für Kandidat:innen wird erleichtert: Die One-Click-Bewerbung ist orts- und zeitunabhängig. Kandidat:innen können sich von überall mit dem Smartphone bewerben. Dadurch gehen auch Kandidat:innen nicht verloren, die unterwegs auf eine interessante Stellenanzeige gestoßen sind. Durch diese Flexibilität wird die Bewerbung erleichtert. Zudem ist die Bewerbung schnell und unkompliziert. Die Daten müssen nicht manuell eingetragen werden und es ist kein Anschreiben notwendig. Beides Dinge, die Bewerber:innen entgegenkommen und ihnen das Leben erleichtern.
- Bewerbungen sind besser vergleichbarer: Durch das automatische und standardisierte Hochladen der Daten lassen sich Bewerbungen leichter vergleichen. Es liegen dieselben Informationen von jedem Kandidaten bzw. den Kandidatinnen vor, was Recruitern hilft sich einen Überblick zu verschaffen.
- Aufbau eines Bewerberpools: Kandidat:innen kommen vielleicht für eine Stelle nicht infrage, aber sind möglicherweise für einen anderen Job in Zukunft interessant. Mit der One-Click-Bewerbung können die Bewerberdaten gespeichert werden und Unternehmen können darauf zu einem späteren Zeitpunkt zurückgreifen.
- Bewerbungen sind immer aktuell: Aufgrund der dauerhaften Schnittstelle sind die Informationen immer so aktuell wie die beruflichen Profile auf Xing oder LinkedIn. Das hilft sowohl den Kandidat:innen, als auch den Unternehmen. Die berufliche Laufbahn muss nur einmal aktualisiert werden und Recruiter müssen nicht nach Aktualisierungen im Lebenslauf fragen.
- Etablierung als moderne:r Arbeitgeber:in: In Zeiten des Fachkräftemangels gewinnt Employer Branding zunehmend an Bedeutung. Bewerber:innen von sich zu überzeugen fängt nicht erst mit mit den richtigen Benefits zur Mitarbeitermotivation an. Wie angenehm der Bewerbungsprozess gestaltet ist, spielt auch eine wesentliche Rolle. Unternehmen, die die One-Click-Bewerbung nutzen, positionieren sich als moderne:r Arbeitgeber:in. Außerdem ist es ein Signal, dass das Unternehmen Entwicklungen vorantreibt und sich um neue und vorhandene Mitarbeiter:innen kümmert. So hat bereits die Candidate Experience einen positiven Start.
Nachteile der One-Click-Bewerbung
- Individualität geht verloren: Mit der One-Click-Bewerbung sind alle Bewerbungsunterlagen einheitlich gestaltet und es gibt keinen Platz für die persönliche Motivation. Zwar werden so zunächst gleiche Chancen für alle Bewerber:innen garantiert, weil Personaler:innen nur die Eckdaten eines Kandidatens oder einer Kandidatin erhalten. Der Lebenslauf gibt aber keinen Aufschluss darüber, warum Bewerber:innen sich für das Unternehmen interessieren.
- Bewertung basiert nur auf einem Kriterium: Unter Umständen werden passende Bewerber:innen zu schnell aussortiert, weil sie nur von ihrem Lebenslauf her nicht überzeugen können. Was bei der klassischen Bewerbung mit dem Anschreiben und der Motivation ausgeglichen wird, fällt bei der One-Click-Bewerbung komplett weg.
- Mehraufwand für Recruiter:innen: Im ersten Schritt erhalten Unternehmen kein Anschreiben oder Zeugnisse, sondern bekommen nur einen Einblick in den Lebenslauf. Weitere Informationen, die vielleicht für die Entscheidung benötigt werden, müssen aktiv vom Personaler oder der Personalerin angefordert werden. Damit müssen Arbeitgeber:innen mehr Aufwand wie gewohnt betreiben.
- Zweifel an Motivation von Kandidat:innen: Bei Bewerbungen mit Anschreiben hat sich der Kandidat oder die Kandidatin oft intensiv mit dem Unternehmen und der Stelle beschäftigt. Ein Klick ist aber schnell gemacht und birgt das Risiko, dass Bewerber:innen gar nicht ernsthaft an dem Job interessiert sind.
Fazit: Lohnt sich die One-Click-Bewerbung für dein Unternehmen?
Im Kampf um die besten Talente müssen Unternehmen mit der Zeit gehen und die Bewerbung so einfach wie möglich für Kandidat:innen gestalten. Die One-Click-Bewerbung erleichtert den Bewerbungsprozess zwar auf den ersten Blick, aber sie weist auch einige Schwachstellen auf.
So bleiben wichtige Fragen mit dieser Bewerbungsform unbeantwortet:
- Was motiviert den Bewerber oder die Bewerberin an der Stelle?
- Hat der Bewerber oder die Bewerberin sich mit dem Unternehmen auseinandergesetzt?
- Ist der Bewerber oder die Bewerberin ernsthaft an der Stelle interessiert?
Ob die Vorteile der One-Click-Bewerbung trotzdem für dein Unternehmen überwiegen, kannst letztendlich nur du selbst entscheiden. Aber wir können dich dabei unterstützen. Sind dir die Antworten auf die drei Fragen wichtig, um Personalentscheidungen zu treffen? Wenn ja, dann bietet sich dieser Bewerbungskanal wahrscheinlich eher weniger an.
Jetzt fragst du dich, ob es auch einen Mittelweg gibt: Die Bewerbung erleichtern und gleichzeitig nicht die Individualität verlieren? Die gute Nachricht lautet: Ja, den gibt es. Bei Workwise müssen Bewerber:innen kein Anschreiben verfassen, aber du erfährst trotzdem mehr über die Motivation. Das geschieht mit der Beantwortung von 2-3 Fragen, die von Unternehmen gestellt werden und die Kandidat:innen beantworten müssen.
Als Personaler:in hast du auch keinen Mehraufwand, da deine direkte Ansprechperson im Account Management die Bewerbungen für dein Unternehmen im Blick hat. So informieren wir dich über passende Kandidat:innen und du kannst dich jederzeit bei Fragen an uns wenden.
Auf unserer Plattform vernetzen wir Unternehmen mit den passenden Kandidat:innen – und das rein erfolgsbasiert. Bewerber:innen laden ihren Lebenslauf hoch und weitere Nachweise, wie zum Beispiel Zeugnisse. Die Stellenangebote sind komplett kostenlos und eine Vermittlungsgebühr wird erst fällig, wenn Bewerber:innen eingestellt wurde. Außerdem gibt es eine 30 Tage Geld-zurück-Garantie.
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