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Mitarbeiterbindung: Darauf kommt es Arbeitnehmer:innen 2022 an

Lisa Schlegel
 • 
Aktualisiert am 
16.2.2024
Mitarbeiter:innen finden?

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Lea Pietsch
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Der Fachkräftemangel ist schon jetzt in vielen Branchen das größte Wachstumshemmnis für Unternehmen. Laut der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) befürchteten schon 2021 fast die Hälfte der deutschen Unternehmen, aufgrund unbesetzter Stellen in Zukunft Aufträge ablehnen zu müssen.

Damit ein Unternehmen auch auf lange Sicht zukunftsfähig bleibt, ist eine gut durchdachte Recruiting-Strategie also unerlässlich. Darüber hinaus solltest du aber auch die Bindung der bestehenden Mitarbeiter:innen an dein Unternehmen nicht vernachlässigen.

Aktuelle Studien, die HR-Software-Anbieter Personio in Zusammenarbeit mit Censuswide und Opinio durchgeführt hat, zeigen, was Arbeitnehmer:innen 2022 wirklich wichtig ist.

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Eine Analyse von Lisa Schlegel    <hr class="blog_horizontal-ruler"/>

Mitarbeiter:innen müssen nicht nur gefunden, sondern auch gehalten werden

Die aktuellen Daten von Personio zeigen, dass auf dem Arbeitsmarkt aktuell zwei Trends aufeinandertreffen: Einerseits haben 62% der Unternehmen in Europa immer größere Probleme, ihre freien Positionen mit passenden Fachkräften zu besetzen. Auf der anderen Seite ziehen zusätzlich immer mehr Arbeitnehmer:innen einen Jobwechsel in Betracht.

Durch diese doppelte Problematik erhöht sich der Druck auf die Unternehmen: Durch die höhere Wechselbereitschaft müssen in Zukunft eventuell  neu besetzt werden. Und diese Stellen werden aufgrund des Mangels an qualifizierten Bewerber:innen immer schwieriger zu besetzen sein.

Daher rentiert es sich, frühzeitig in die Employee Experience zu investieren und so dafür zu sorgen, dass die bestehende Belegschaft dem Unternehmen erhalten bleibt. „Obwohl Neueinstellungen und Recruiting zweifellos wichtig sind, müssen sich Unternehmen eingehender mit der Förderung der Mitarbeiterbindung befassen”, sagt Pete Cooper, Director of People Partnering bei Personio.

„Weniger Kündigungen bedeuten, dass weniger neue Mitarbeitende eingestellt werden müssen und die Teams motivierter sind.”
– Pete Cooper, Director of People Partnering bei Personio

Die Unternehmensberatung McKinsey hat sich näher mit dem Zusammenhang zwischen der Mitarbeiterbindung und ihrer Leistung im Job auseinandergesetzt. Die Studie aus dem Jahr 2020 zeigt, dass die Befragten, die ihre Employee Experience positiv bewerten, 16-mal engagierter mitarbeiten und es 8-mal wahrscheinlicher ist, dass sie langfristig bei einem Unternehmen bleiben.

Investitionen in die Employee Experience wirken sich nicht nur positiv auf die Bindung der Mitarbeiter:innen an das Unternehmen aus – im Thrive XM Report 2020 von SAP wurde deutlich, dass die Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen direkt mit dem Umsatz eines Unternehmens zusammenhängt. So steigerten die 20 Unternehmen, die die höchste Mitarbeiterzufriedenheit aufweisen, ihren Umsatz in einem Jahr um 16%.

Eine ausgeprägte Personalbindung beugt auch Quiet Quitting vor und steigert die allgemeine Zufriedenheit der Beschäftigten. Dies stärkt wiederum auch die Employer Brand und hilft Unternehmen dabei, sich als Arbeitgeber positiv von anderen Betrieben abzuheben und Bewerber:innen anzuziehen.

Push- und Pull-Faktoren: Worauf kommt es Mitarbeiter:innen an?

Im Auftrag von Personio hat das Meinungsforschungsinstitut Opinium 1.205 leitende Personalverantwortliche sowie 5.000 Angestellte befragt. Die Umfrage fand Anfang 2022 statt und richtete sich an Personen in ganz Europa.

Im Vergleich mit ähnlichen Studien, die noch vor der Corona-Pandemie durchgeführt wurden, zeigt sich ein deutlicher Wertewandel unter den Arbeitnehmer:innen.

Die Unternehmensberatung Deloitte fand im Rahmen der European Workforce Survey 2018 heraus, dass vor der Pandemie vor allem die Dimensionen Arbeitsplatzsicherheit und die Höhe des Gehalts über die Zufriedenheit von Arbeitnehmer:innen bestimmten. Daneben spielten aber auch weitere Faktoren wie eine vertrauensvolle Arbeitsatmosphäre oder effektive Führung eine Rolle.

2022 fällt die Gewichtung anders aus: So ist das Gehalt zwar noch immer wichtig für die Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen, doch noch entscheidender ist eine gute Work-Life-Balance und mehr Zeit für die Familie.

Interessant ist auch, dass ein geringes Gehalt 2018 als Kündigungsgrund angesehen wurde, während ein hohes Gehalt die allgemeine Zufriedenheit nicht merklich beeinflusste. 2022 kehrt sich die Bewertung um: Ein niedriges Gehalt muss nicht zu einem Jobwechsel führen, wenn die Arbeitnehmer:innen ansonsten mit ihrem Job zufrieden sind. Andererseits stellt eine Gehaltserhöhung für den Großteil der Befragten einen Grund zum Bleiben dar.

Diese Entwicklung zeigt, dass Arbeitnehmer:innen zwar nach wie vor eine faire Vergütung erwarten und sich dies auf ihre Zufriedenheit auswirkt. Doch kommt es den Beschäftigten bei der Abwägung einer Stelle mittlerweile auf andere Aspekte an.

„Für Arbeitnehmer:innen ist ganz klar nicht nur das Gehalt wichtig. Natürlich sollten Arbeitgeber wettbewerbsfähige Gehaltspakete anbieten – aber das allein reicht nicht mehr.”
– Ross Seychell, Chief People Officer bei Personio

In Anbetracht der Gründe, die die Mitarbeiter:innen 2022 zu einem Jobwechsel bewegen oder im Unternehmen halten, zeigt sich weiterhin, dass die Wertschätzung der eigenen Arbeit und die gebotenen Entwicklungsmöglichkeiten eine entscheidende Rolle spielen.

In diesem Kontext kann eine gewährte Gehaltserhöhung oder ein finanzieller Bonus auch als Ausdruck von Wertschätzung gesehen werden. Dies trägt eventuell dazu bei, dass finanzielle Leistungen für viele der Studienteilnehmer:innen eine so große Rolle spielen bei der Frage, ob sie in einem Unternehmen bleiben oder nicht.

Das Engagement der Personalabteilung ist entscheidend

Um die Beschäftigten an das Unternehmen zu binden und sie langfristig zu halten, kommt es jetzt darauf an, aktiv an der Unternehmenskultur zu arbeiten. Einerseits haben die Arbeitnehmer:innen die Flexibilität des Homeoffice zu schätzen gelernt, doch andererseits führen die neuen Arbeitsmodelle auch schnell zu Frust.

Die Befragung von Personio hat ergeben, dass die Wechselbereitschaft unter den Angestellten, die in den vergangenen 2 Jahren komplett remote oder zumindest teilweise aus dem Homeoffice gearbeitet haben, höher ist als bei ihren Kolleg:innen vor Ort.

Hinzu kommt, dass 37% der Befragten annehmen, dass die Pandemie und hybride Arbeitsmodelle sie in ihrer Karriere beeinträchtigt haben.

Daher kommt es jetzt darauf an, die Mitarbeiter:innen trotz flexibler Arbeitsorte und -zeiten in das Team zu integrieren, eine offene Feedback-Kultur zu etablieren, um individuelle Push- und Pull-Faktoren frühzeitig zu identifizieren, und den Mitarbeiter:innen die Möglichkeit zu bieten, sich weiterzuentwickeln.

Cassandra Hoermann, Head of People Experience bei Personio, sagt: „Remote- und Hybridmodelle sind bei vielen Unternehmen noch sehr neu, und Arbeitgeber sollten die wichtige Rolle von Unternehmenskultur und Führungsstilen nicht unterschätzen.”

Der Schlüssel zum Erfolg besteht in einer offenen und effektiven Kommunikation. Gemeinsam mit den Führungspersonen sollte die Personalabteilung einen Modus erarbeiten, um allen Mitarbeiter:innen regelmäßig Feedback und den Raum zu geben, ihre persönlichen Anliegen auszudrücken.

Außerdem sollten die Anfragen, die die Beschäftigten an das HR-Team richten, die oberste Priorität für die Personalabteilung darstellen. So fühlen sich die Mitarbeiter:innen gesehen und die Personalabteilung erfährt auf diese Weise, wo die Unternehmenskultur noch verbessert werden kann.

In einer weiteren Studie hat sich Personio mit Herausforderungen im HR-Bereich beschäftigt. Hierfür führte Censuswide im Herbst 2022 eine Umfrage unter 7.000 Angestellten und 3.509 Personalverantwortlichen in Europa durch.

So fanden die Meinungsforscher:innen heraus, dass der Unterstützungsbedarf der Mitarbeiter:innen und ihre Anfragen an die HR-Abteilung zwar seit Beginn der Corona-Pandemie angestiegen sind. Doch die wenigsten Personalabteilungen verfügen über die Kapazität oder das nötige Budget, um diesem höheren Bedarf zu begegnen.

Dies ist in erster Linie darauf zurückzuführen, dass der Großteil der Personaler:innen durch ineffiziente Prozesse und Verwaltungsaufgaben ausgebremst wird. Über 80% der Befragten gehen so jede Woche bis zu 8 Stunden verloren.

Um auch in Zukunft erfolgreich zu bleiben, muss sich die Managementebene vor Augen führen, wie essenziell es für ein Unternehmen in Zeiten des Fachkräftemangels ist, passende Mitarbeiter zu finden und zu binden. Und anschließend passende Arbeitsbedingungen schaffen, um die Personalabteilung bei dieser Aufgabe bestmöglich zu unterstützen.

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Unsere Quellen:

Lisa Schlegel

Content Marketing Managerin

Lisa Schlegel

Content Marketing Managerin
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