Active Sourcing – Definition, Methoden und Kanäle [inkl. Vorlagen]
Offene Stellen, die beispielsweise aufgrund des Fachkräftemangels schwer zu besetzen sind, sorgen für hohe Einstellungskosten. Die Lösung: Bewerber:innen sichern, bevor es die Konkurrenz macht – und bevor sie sich überhaupt bei dir beworben haben. Geht das? Ja, mit Active Sourcing.
Es gibt unzählige Kanäle und Weisen, wie Active Sourcing funktionieren kann – vor allem durch zunehmende Onlinekanäle. Da weiß man gar nicht, wo man beginnen soll. Zudem kann auch Active Sourcing hohe Kosten verursachen.
In diesem Artikel erfährst du, was Active Sourcing ist, welche Methoden und Kanäle es gibt und welche Vorteile und Herausforderungen (auch rechtlich) es mit sich bringt. Wenn du aktuell wenig Ressourcen für Active Sourcing übrig hast, ist das auch kein Problem, denn wir haben Tipps und Tricks auf Lager, wie du Active Sourcing kostengünstig umsetzen kannst.
Was ist Active Sourcing? Definition und Ziele
Active Sourcing ist laut Definition die aktive Suche, Ansprache und Bindung von besonders qualifiziertem Personal an das eigene Unternehmen. Sprich: Statt darauf zu hoffen, dass Interessierte auf dich zukommen und sich bewerben, machst du vielversprechende Talente auf dem Arbeitsmarkt ausfindig, kontaktierst diese und versuchst, sie für dein Jobangebot zu begeistern.
So können passive Kandidat:innen (das heißt Personen, die nicht aktiv auf Jobsuche sind), aber auch Jobsuchende, die die Stellenanzeige möglicherweise nicht gefunden hätten, angesprochen werden.
Erfolgreich ist dein Active Sourcing, wenn es dir gelingt, eine Bindung zu einem Talent aufzubauen und dieses langfristig an dein Unternehmen zu binden. Hierbei solltest du versuchen, bereits frühzeitig Kontakt zu interessanten Kandidat:innen aufzunehmen. So kannst du im besten Fall nicht nur Interesse wecken, sondern sogar verhindern, dass zu der Konkurrenz gewechselt wird. Zudem bietet dir dieser Recruiting-Ansatz nicht nur die Möglichkeit, aktuell offene Stellen optimal zu besetzen, sondern auch die Chance, ein Netzwerk von potenziellen Mitarbeiter:innen aufzubauen, um für die Zukunft gerüstet zu sein.
Zusätzlich gibt es den Nebeneffekt, dass du mit Active Sourcing die Bekanntheit deines Unternehmens steigerst.
Welche Methoden und Kanäle du nutzen kannst, um Talente ausfindig zu machen, zeigen wir dir in diesem Artikel.
Active Sourcing funktioniert auch bei Führungs- und Spezialkräften. Finde jetzt heraus, was du bei der Executive Search beachten musst!
Eine andere Möglichkeit, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und Talente für dein Unternehmen zu finden: Reverse Recruiting. Hierbei bewirbst du dich als Unternehmen bei den Kandidat:innen..
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Active Sourcing Methoden: Das musst du beachten
Active Sourcing gehört – wie der Name schon vermuten lässt – zu den aktiven Methoden im Recruiting. Klassische Methoden wie Stellen- oder Imageanzeigen sind grundsätzlich passiv ausgelegt und für Active Sourcing uninteressant. Das heißt aber nicht, dass du auf diese verzichten solltest.
Stattdessen wollen wir die Frage beantworten, wie du diesen „aktiven Recruitingprozess" am besten angehst und umsetzt – schließlich kannst du dich ja schlecht täglich auf die Lauer legen und Jagd auf neue Talente machen.
Die Grundlage im Active Sourcing basiert darauf, dass du weißt, wer deine Zielgruppe ist und wo sie sich aufhält. Stelle dir dabei folgende Fragen, recherchiere sie und frage nach:
- Was sind die Interessen der gefragten Personen?
- Was sind wichtige Themen für sie?
- Was sind die Bedürfnisse hinsichtlich der Jobsuche und des Unternehmens?
Übrigens: Active Sourcing und Talent Sourcing sind gar nicht so verschieden. Finde heraus, worum es geht!
Die 7 bewährtesten Methoden im Active Sourcing:
- Talent Pools: Das Aufbauen von Karriere-Communities. Hier finden sich alle Talente wieder, die bereits in Verbindung zu deinem Unternehmen stehen – wie Talente, die aufgrund ihres Qualifikationsprofils für dich interessant sind. Es handelt sich also um deinen persönlichen Vorrat an passenden Kandidat:innen, aus dem du zukünftig schöpfen kannst. Erfahre hier mehr darüber, wie du deinen eigenen Talent Pool aufbaust. Alternativ kannst du auch den Talentpool von Workwise nutzen, denn wenn du bei uns Kandidat:innen suchst, steht dir unser Talentpool kostenlos zur Verfügung. Oder du erstellt deinen eigenen Talent Pool mit Workwise. Dafür musst du dich einfach nur bei uns registrieren.
- Profile Mining: Das Suchen von Talenten auf Karriereplattformen. Hierbei suchst du gezielt nach relevanten Qualifikationsprofilen und Schlagwörtern, beispielsweise über den LinkedIn Recruiter oder Xing Talentmanager. Hast du interessante Profile gefunden, kannst du dir diese genauer ansehen, sortieren und kontaktieren.
- CV Database Search: Das Durchforsten von Lebensläufen. Ganze Lebensläufe können hierbei auf Lebenslaufdatenbanken, Jobplattformen oder über Google gefunden und analysiert werden – damit geht diese Methode einen Schritt weiter als das Profile Mining, denn du bekommst deutlich mehr und präzisere Informationen. Auch bei Workwise hast du die Möglichkeit, basierend auf deinem Stellenangebot Lebensläufe der Kandidat:innen zu durchsuchen.
- Referral Sourcing: Das Fokussieren auf Netzwerke innerhalb deines Talent Pools. Recruiter schauen sich bei dieser Methode vor allem Kontakte bereits rekrutierter Talente an. Hier ist die Chance besonders hoch, jemanden zu finden, der ein ähnliches Qualifikationsprofil mitbringt und ebenfalls interessant ist. Weit verbreitet sind im Referral Sourcing auch „Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter“-Kampagnen.
- Harvesting: Das systematische Abarbeiten von Karriereplattformen. Hierbei wird ein einzelner Kanal systematisch auf eine speziell gewünschte Qualifikation abgesucht und komplett „abgeerntet“. Aufwendig, aber sinnvoll – besonders wenn du eine ganz bestimmte Qualifikation oder Fähigkeit suchst und niemanden übersehen willst.
- Boolesche Suche: Das Anwenden von komplexen Suchbefehlen. Gibst du deinen Suchbegriff zusammen mit den sogenannten Booleschen Operatoren in Suchmaschinen oder Suchmasken von Jobbörsen ein, bekommst du exakte und differenzierter Ergebnisse – eine effiziente Alternative, die dir letztendlich Zeit spart.
- Karriereseite: Das Erstellen und die kontinuierliche Pflegen einerKarriereseite. Ganz simpel und gefühlt älter als das Rad, dennoch wird das Potenzial dieser einfachsten der Active Sourcing Methoden von vielen nicht vollends ausgeschöpft: Die Karriereseite. Hierbei handelt es sich um die Webseite deines Unternehmens, die von Jobsuchenden oder Interessierten aufgerufen werden kann. Aber eine gewöhnliche „Karriere bei XY“-Seite tut es schon lange nicht mehr. Es muss dir gelingen, eine Art Community aufzubauen und Interessierten einen echten Mehrwert zu bieten. So schaffst du es im besten Fall, Kandidat:innen direkt an dein Unternehmen zu binden und vorab für dich zu „reservieren“.
<div class="blog_primary-box"><p><strong>Tipp:</strong> Die Karriereseite muss nicht unbedingt Teil deiner Webseite sein. Es ist meist sogar sinnvoller, diesen Bereich in die sozialen Medien zu verlagern. Hier ist dein Gegenüber eher auf Beziehungen und persönliche Interaktionen eingestellt, sodass der Aufbau einer Community meist viel erfolgreicher ist.</p><p><strong>Übrigens:</strong> Bei Workwise hast du die Möglichkeit, eine kostenlose Karriereseite zu erstellen – und das in nur 10 Minuten! </p><a class="blog_button-secondary" href="https://recruiting.workwise.io/kostenlose-karriereseite/">Jetzt kostenlose Karriereseite erstellen</a></div>
Nachdem du jetzt die wichtigsten Methoden kennst, möchten wir dir nun die dazugehörigen Kanäle zeigen – manche von ihnen werden dich bestimmt überraschen.
Typische Active Sourcing Kanäle
Die sogenannte „Direct Search“, also die direkte Suche nach passenden Arbeitskräften wird zwar aktuell verstärkt über Online-Recruiting betrieben, dennoch gibt es auch einige effektive Offline-Kanäle, die nicht zu vernachlässigen sind.
Online-Kanäle für Active Sourcing
Du kannst aus verschiedenen Online-Kanälen wählen, wenn du dein Active Sourcing im Internet betreiben möchtest:
- Social Media Kanäle
z.B. Facebook, Instagram, Twitter, Snapchat, YouTube - Messenger:
z.B. Slack, WhatsApp - Blogs und Foren
z.B. Reddit
Diese Kanäle sind eher informell, bieten dir aber interessante Möglichkeiten im Hinblick auf Social Media Recruiting und Employer Branding auf Social Media. So sind bei Facebook oder Instagram jeden Tag hunderte Millionen User aktiv und somit eine ganze Menge interessanter Talente unterwegs. Allerdings trennen viele Menschen ihre Freizeit von Beruflichem. WhatsApp, Snapchat und YouTube sind daher eher nicht so gut fürs Recruiting geeignet wie manche andere Kanäle. Vermeide es deshalb, zu auffällig für dein Unternehmen zu werben. Erwähne es an passenden Stellen nebenbei und baue lieber erst einen guten Kontakt zu interessanten Kandidat:innen auf. Alles andere ergibt sich von selbst. Also hab Geduld!
- Soziale Karrierenetzwerke
z.B. Xing, LinkedIn und Business-Network-Plattformen anderer Länder
Hierbei handelt es sich um Plattformen, auf denen Talente ihren beruflichen Werdegang darstellen. Du kannst Profile anschauen, dir ein Netzwerk aufbauen, Gruppen beitreten aber auch relevante Kandidat:innen direkt kontaktieren und somit eine Bindung aufbauen. Es lohnt sich zudem, auch mal über den Tellerrand der deutschen Plattformen zu schauen – besonders wenn du auch international suchst.
- Lebenslaufdatenbanken
z.B. StepStone, Monster, Indeed - Suchmaschinen
z.B. Google, Bing
Lebenslaufdatenbanken zu durchforsten oder Open Web Search über Google zu betreiben kann ebenfalls äußerst hilfreich sein. Hierbei solltest du jedoch darauf achten, deine Suche spezifisch und differenziert zu gestalten, um nur relevante Ergebnisse zu erhalten. Grenzt du deine Suche nicht entsprechend ein, wird es sehr aufwendig aus der Masse an Resultaten die wesentlichen herauszusuchen. Nichtsdestotrotz kann eine gezielte Suche viel Zeit sparen.
- Anzeigenwebseiten
z.B. Craigslist
Auf Plattformen wie beispielsweise Craigslist (einer amerikanischen Anzeigenwebseite, die in Deutschland immer beliebter und damit zu einem potenziellen Active Sourcing Kanal wird) hast du ebenfalls die Möglichkeit, Anzeigen aufzugeben, ein umfassendes Unternehmensprofil anzulegen und mit potenziellen Arbeitskräften in Kontakt zu treten. Dieser Kanal eignet sich insbesondere für Saison- und Teilzeitstellen.
- Branchenspezifische Plattformen
z.B. Stack Overflow, GitHub, Google Scholar
Diese Seiten sind natürlich nur dann relevant für dich, wenn du jemanden aus einer ganz bestimmten Fachrichtung (z.B. Softwareentwicklung) suchst. Dann aber hast du gute Chancen – schließlich triffst du die Person in ihrem gewohnten und geliebten (Arbeits-)Umfeld an. Und als Bonus kannst du dir schon gleich die Arbeiten ansehen und dir ein Bild von den Fähigkeiten machen.
Offline-Kanäle für Active Sourcing
Neben Online-Kanälen hast du natürlich auch eine Reihe an Offline-Kanälen zur Auswahl, die sich für Active Sourcing eignen:
- Job- und Karrieremessen
- Informationsstand bei passenden Konferenzen
Diese Kanäle haben den Vorteil, dass du dein Unternehmen optimal vorstellen kannst und sich dir die Gelegenheit bietet, vor Ort Kontakt zu interessanten Personen aufzunehmen. Auch Rückfragen von Talenten, welche im Gespräch aufkommen, kannst du sofort und im nötigen Umfang beantworten. Zudem ist es durch den persönlichen Kontakt leichter, eine Bindung zu deinem Gegenüber aufzubauen und einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen.
Wie du bereits gesehen hast, stehen dir unzählige Methoden und Rekrutierungskanäle zur Verfügung um dein Active Sourcing zu gestalten. Also gleich mal loslegen, oder?
Vorsicht! Du solltest dir erst überlegen, ob Active Sourcing für dich überhaupt ziel bringend ist. Denn obwohl es sich nach der optimalen Methode der Personalbeschaffung anhört, birgt sie auch einige Schattenseiten.
Die Implementierung von Active Sourcing in deinem Unternehmen ist zu Beginn oft mit hohem Aufwand verbunden und kostet viel Zeit. Dir müssen zudem die nötigen Ressourcen zur Verfügung stehen, um Active Sourcing nachhaltig betreiben zu können.
Das Active Sourcing ist eng mit der Personalvermittlung verbunden. Finde heraus, wie du deine Personalvermittler beim Active Sourcing unterstützt!
4 Tipps für ein erfolgreiches Active Sourcing [inkl. Vorlagen]
Hast du dich für Active Sourcing entschieden, wirst du etwas Zeit brauchen, um reinzukommen und Erfahrungen zu sammeln. Dass es da nicht von Anfang an rund läuft, ist klar. Damit du aber bestens vorbereitet bist, haben wir 4 Tipps für ein erfolgreiches Active Sourcing gesammelt.
1. Achte auf eine individuelle Ansprache
Die Individualisierung der Ansprache ist von großer Bedeutung. So erkennten die Nutzer:innen, dass es sich nicht um Spam handelt und du ein echtes Interesse an einem Austausch hast.
<span class="blog_marked">Wichtig: Verbreite keine überlangen Massenmails, sondern passe jede Nachricht individuell an. Was macht die Person zu einem Talent für dich? Ist diese offen für ein Jobangebot oder gerade schon versorgt?</span>
Schaue dir dazu das Profil genau an und verwende ähnliche Begriffe, wie die Person in ihrem Profil, oder gehe auf ihre Erfahrungen und Interessen ein. Betone die Vorteile des Individuums und zeige, warum das Unternehmen perfekt dazu passt.
Um noch mehr zum Wechseln zu motivieren, zeige den Kandidat:innen besondere Benefits auf, die sie im Unternehmen erwarten.
Tipp: Du kannst dir Vorlagen für das Active Sourcing herunterladen und diese an deine Bewerber:innen anpassen, indem du sie individualisierst. Dadurch hast du bereits einen Einstieg in deinen Schreibprozess – und umgehst die weitverbreitete Schreibblockade 😉
Jetzt Vorlagen herunterladen und individualisieren!
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2. Gestalte deine Ansprache qualitativ hochwertig
Verwende die richtige Anrede und den richtigen Namen. Das mag einfach klingen, aber hier passieren die häufigsten Fehler, wenn die Sorgfalt nachlässt.
Schreibe die wichtigsten Informationen für Interessierte in den ersten Satz. Stelle kurz dein Unternehmen vor und beschreibe die Stelle. Es ist nicht sinnvoll, die komplette Stellenausschreibung in das Anschreiben zu kopieren, beschreibe nur so viel, dass keine Informationslücken zu wichtigen Inhalten aufkommen.
Call-to-Action: Häufig werden Personen angeschrieben, die dann keine Handlungsaufforderung vermittelt bekommen, wenn sie Interesse haben. Es ist wichtig, genau zu wissen, was als Nächstes passieren soll, nachdem die Kontaktanfrage angekommen ist.
Fokussierst du dich auf wenige aber passende Kandidat:innen, kannst du auch nach etwa zwei Tagen ein höfliches Follow-Up schicken und nachfragen, ob die Person deine Nachricht erhalten hat und dein starkes Interesse noch einmal vermitteln.
3. Sei stets authentisch
Du solltest als Vertreter des Unternehmens darauf achten, deine Kommunikation der Arbeitgebermarke anzupassen. Dies betrifft sowohl deine Wortwahl als auch den Tonfall mit dem du kommunizierst. Zudem solltest du beachten, wie die Kommunikation auf der Plattform generell funktioniert und welche etwaigen Regeln existieren.
Suchst du stellvertretend für ein Unternehmen, für das du nicht arbeitest, dann solltest du das Unternehmen, um das es sich handelt, in deiner Kommunikation nennen. Denn du kannst und solltest auch dann auf Transparenz und Authentizität achten, wenn du Active Sourcing im Auftrag anderer betreibst.
4. Lege den Fokus auf Nachhaltigkeit
Wie bereits erklärt, ist es wichtig, Talente nach dem Erstkontakt “im Loop” zu halten. Biete alle hilfreichen und nötigen Informationen an, die erfragt werden und erkundige dich auch regelmäßig nach dem Stand der Bewerbung, falls du die Person an jemanden “weitergegeben” hast.
Der Aufbau eines Talent Pools bietet ebenfalls ein großes Potenzial. Hat eine angeschriebene Person derzeit kein Interesse, solltest du den Kontakt aufrechterhalten, wenn dein Gegenüber das auch will.
So kannst du nach und nach ein ganzes Netzwerk bzw. deinen Talent Pool aufbauen und bei neuen Stellen auf Talente zurückgreifen.
<div class="blog_primary-box"><h2>Mit Björns Hacks geilere Active-Sourcing-Nachrichten schreiben</h2><p>Björns Mission: <strong>„Active Sourcing in Deutschland ein bisschen geiler machen.”</strong></p><p>Angefangen beim Hamburger Unicorn About You. Denn dort hat er 2019 den Bereich Active Sourcing, den er heute als Teamlead betreut, aus dem Boden gestampft.</p><p>Seine Herangehensweise dabei: unkonventionell.</p><p>Von Buchstaben-Mixer bis Reminder-Meme – Björns kreative Ideen sorgen dafür, dass seine <strong>Active-Sourcing-Nachrichten</strong> gelesen werden.</p><p>In der <strong>neuen Folge Recruiting Talk</strong> erklärt er, worauf es dabei ankommt:</p>
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Vorteile und Herausforderungen des Active Sourcings
Bevor neue Methoden in den Prozess des Recruitings eingebaut werden, solltest du dir ganz sicher sein, dass sich der Aufwand lohnt. Hierbei hilft es, dir die Pros und Contras genau anzusehen und abzuwägen: Warum willst du Active Sourcing betreiben und inwiefern unterstützt das deine Unternehmensziele?
Herausforderungen beim Active Sourcing
- Zu Beginn nimmt Active Sourcing viel Zeitin Anspruch, um die richtigen Kanäle für die jeweiligen Zielgruppen ausfindig zu machen.
- Active Sourcing ist nicht mal eben so gemacht, sondern stellt eine Herausforderung für dein HR-Team dar, die du personell und finanziell stemmen musst.
- Du musst dein HR-Team gegebenenfalls umstrukturieren und je nach Größe des Unternehmens eine eigene Stelle für das Active Sourcing schaffen.
- Active Sourcer sollten (psychologisch) geschult und weitergebildet werden, um möglichst objektiv an die Vorauswahl zu gehen.
Vorteile des Active Sourcings
- Active Sourcing Kanäle differenzieren sich immer weiter aus, sodass es immer spezifischere Kanäle für eine gezielte Kandidatenansprache gibt.
- Zur Besetzung von schwer vermittelbaren Stellen ist Active Sourcing günstiger und effizienter als klassische Stellenanzeigen.
- Du triffst beim Suchen von Talenten eine Vorauswahl der Kandidat:innen. Dadurch hast du einen geringen Streuverlust und weniger Aufwand bei der Auswahl.
- Gibst du deinem Team den Freiraum für die notwendigen Veränderungen, ist Active Sourcing eine vielversprechende Möglichkeit hochqualifizierte und begehrte Talente zu finden.
Erst wenn du abwägen kannst, ob sich Active Sourcing für dich lohnt, solltest du die hierfür notwendigen Schritte hin zur Veränderung einleiten. Dabei kann es auch helfen, die Methoden im Vorhinein erstmal zu testen und dann zu entscheiden.
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Experteninterview: Rechtslage im Active Sourcing
Bei der Direktansprache gibt es einige rechtliche Beschränkungen. Aber du musst deswegen nicht auf Active Sourcing verzichten. Um die rechtlichen Stolpersteine aus dem Weg zu räumen, haben wir mit den Rechtsanwälten Dr. Patrick Mückl und Dr. Christoph Rieken von der Kanzlei Noerr gesprochen. Im Interview wurden Fragen geklärt wie:
- Wann ist Active Sourcing erlaubt und was hat das mit Wettbewerbsrecht zu tun?
- Wie dürfen potenzielle Angestellte angesprochen werden?
- Welche Formen der Kontaktaufnahme sind besonders geeignet?
<div class="blog_primary-box">
<h3>Kann man sagen, dass Active Sourcing an sich erlaubt ist?</h3>
<p>Grundsätzlich ist Active Sourcing erlaubt, allerdings müssen ein paar Spielregeln eingehalten werden.</p>
<h3>Hier kommt auch das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb ins Spiel. Warum das UWG?</h3>
<p>Das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb (UWG) bezweckt u.a. den Schutz der Marktteilnehmer:innen vor einer unangemessenen Beeinträchtigung ihrer privaten bzw. geschäftlichen Sphäre. Diese Sphäre wird bei potenziellen Mitarbeiter:innen beeinträchtigt, wenn eine geschäftlich handelnde andere Person sie unaufgefordert oder sogar gegen ihren Willen mit ihren eigenen geschäftlichen Belangen anspricht und dadurch stört - unabhängig davon, ob dadurch „nur“ ihre Ruhe gestört wird oder bei ihrer aktuellen Beschäftigung.</p>
<p>Bei anderen Unternehmen auf Mitarbeitersuche zu gehen, ist aber kein Problem, solange nur einzelne potenzielle Kandidat:innen mit konkreten Jobangeboten angesprochen und dabei zwei Grundregeln eingehalten werden: Die Ansprache ist von den Angestellten ausdrücklich erwünscht oder die zulässigen Kommunikationswege werden eingehalten.</p>
<h3>Gilt das auch für Studierende, die in dem Sinne nicht arbeitstätig sind?</h3>
<p>Auch außerhalb des Anwendungsbereichs des UWG kann unerwünschte Kommunikation jedenfalls Ansprüche der potenziellen Kandidat:innen gegen eine rechtswidrige Beeinträchtigung der Privatsphäre begründen.</p>
<h3>Woran muss sich ein Recruiter halten, wenn er sich im erlaubten Rahmen bewegen will?</h3>
<p>Die Ansprache von Personen mittels eines klassischen Briefes ist unproblematisch.</p>
<p>Die telefonische erste Ansprache von individuell ausgewählten Arbeitskräften ist grundsätzlich zulässig, sollte nach Möglichkeit jedoch kurz gehalten werden und auf keinen Fall belästigend sein.</p>
<p>Bei Social Media, also bei Ansprache via Chat oder privater Nachricht, bedarf es einer vorherigen Einwilligung. Eine angenommene Kontaktanfrage (Kontakt, Freund, Follower etc.) ist noch keine Einwilligung in die Kontaktaufnahme durch den Recruiter. In der Praxis wird der Kontakt dennoch häufig auf diese Weise angebahnt – allerdings befinden sich Recruiter hier allenfalls in einer Grauzone. Gerichtlich ist das Thema noch nicht geklärt.</p>
<h3>Wie kann/muss die Einwilligung erfolgen?</h3>
<p>Es reicht nicht, wenn die Person auf Xing, LinkedIn oder anderen Plattformen einfach nur angemeldet ist. Damit wird nicht automatisch in eine Kontaktaufnahme eingewilligt. Gleiches gilt auch, wenn eine allgemeine Kontaktanfrage des Recruiters angenommen wird.</p>
<p>Anders sieht es aus, wenn Kandidat:innen auf solchen Netzwerken klar zu erkennen geben, dass sie aktiv auf Jobsuche sind. Das kann als Einwilligung gesehen werden, allerdings gibt es auch hier bisher keine gesicherte Rechtsprechung.</p>
<h3>Wann ist Active Sourcing auf jeden Fall verboten?</h3>
<p>Unaufgeforderte E-Mails an die private oder geschäftliche Adresse von Personen sind immer unzulässig.</p>
<h3>Können Informationen von potenziellen Arbeitskräften einfach recherchiert werden?</h3>
<p>Ja, das geht, allerdings sollten alle der folgenden Punkte zutreffen:</p>
<ul>
<li>Beschränkung auf berufsrelevante Daten</li>
<li>Berechtigtes Interesse des Unternehmens an diesen Daten</li>
<li>Kein überwiegendes entgegenstehendes Interesse auf Seite der Kandidat:innen</li>
<li>Die relevanten Daten sollten eindeutig selbst öffentlich zugänglich gemacht worden sein, also zum Beispiel auf Xing oder LinkedIn</li>
</ul>
<p>Hierbei sollten Recruiter auf die AGB der jeweiligen Plattform achten. Manche soziale Netzwerke verbieten es, die Informationen für die Personaldatenerhebung durch Arbeitgeber:innen zu verwenden.</p>
</div>
Fazit zum Active Sourcing
Es ist wahrscheinlich, dass Active Sourcing zukünftig zum Standardrepertoire jedes Recruiters gehören wird – insbesondere in der Zeit des Fachkräftemangels. Aktuell hat das Active Sourcing sein Revival auf Online-Plattformen und Karrierenetzwerken. Grundsätzlich solltest du dir zum Ziel setzen, Talente an dein Unternehmen zu binden. Sei das durch die Aufnahme in einen Talent Pool, oder eine direkte Einladung zum Bewerbungsgespräch.
Active Sourcing bietet dir eine effektive Möglichkeit, Talente auf dein Unternehmen aufmerksam zu machen. Mit Active Sourcing kannst du dir Talente sichern, bevor es die Konkurrenz macht und bevor sie sich überhaupt bei dir beworben haben. Allerdings ist Active Sourcing auch mit Nachteilen verbunden, nicht zuletzt der finanzielle und zeitliche Aufwand, der eingesetzt werden muss.
Der Workwise Candidate Pool kann hier Abhilfe leisten: Mehr als eine halbe Millionen Menschen suchen über Workwise einen neuen Arbeitgeber. Und täglich werden es über 600 mehr. Sichte jetzt Kandidat:innen mit dem richtigen Cultural Fit, sprich sie direkt an und lerne sie ohne Umwege kennen. Im Schnitt brauchst du nur 5 Ansprachen für eine qualifizierte Bewerbung. So geht’s effizient zur Einstellung!
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